KAGes und Landeskommission arbeiten an "Schwanberg neu"
Graz, am 5. November 2010 -
„Wir fühlen uns den Pfleglingen im Landespflegeheim Schwanberg verpflichtet, für die oft dieses Heim die letzte Zufluchtsstätte ist." Vor dem Hintergrund der derzeit gegen sechs von 120 MitarbeiterInnen vorliegenden Anzeigen arbeiten die vom Land eingesetzte Kommission und die steirische Krankenanstaltenges.m.b.H. Hand in Hand. Zuerst wurden natürlich im Landespflegeheim Sofortmaßnahmen gesetzt, jetzt geht es um den Weg in die Zukunft: Bleibt Schwanberg eine Sonderkrankenanstalt oder wird es eine Behinderteneinrichtung und welche Investitionen in das inhaltliche und bauliche Konzept sind notwendig?
Sofort nachdem die KAGes Einsicht in die Vernehmungsprotokolle erhalten hatte, wurden die sechs MitarbeiterInnen, gegen welche ermittelt wird, vom Dienst frei gestellt. Allein dadurch wurden naturgemäß personelle Sofortmaßnahmen notwendig, vor allem sind es KAGes - MitarbeiterInnen aus Graz die hier helfend einspringen. Ebenso rasch wurde dem Team in Schwanberg professionelle Begleitung zur Bewältigung der Situation beigestellt, eine interne Analyse der Pflegedokumentation in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft trägt dazu bei, den tatsächlichen Wahrheitsgehalt der vorliegenden Vorwürfe zu erhellen.
„Nachdem kurzfristig die Sicherstellung des Betriebes im Sinn der PatientInnen vorrangig war, haben wir dann in enger Zusammenarbeit mit der Kommission des Landes unter der Leitung von Patienten- und Pflegeombudsfrau Renate Skledar die Erarbeitung von Zukunftsprojekten mit Hochdruck wieder aufgenommen", so KAGes - Vorstandsvorsitzender Dipl.Ing. Dr. Werner Leodolter. „Die Grundsatzentscheidung ist, ob Schwanberg eine Sonderkrankenanstalt bleibt oder eine Behinderteneinrichtung wird, was für viele PatientInnen gravierende Unterschiede ausmacht." Da die Arbeiten an der Zukunft des LPH Schwanberg bereits seit 2009 laufen, liegen in baulicher Hinsicht bereits drei Varianten vor: „Die teuerste würde bis zu 12 Millionen Euro kosten, dazu muss man jene 7,2 Millionen rechnen, die wir in den letzten Jahren bereits in die Sanierung des Hauses investiert haben."
Zumindest ebenso bedeutend sind die Zukunftsentscheidungen aber auch in personeller Hinsicht. Das Landespflegeheim Schwanberg wurde zuletzt im Jahr 2008 sanitätsbehördlich geprüft und für in Ordnung befunden, die ins Auge gefassten Aufwertungen bedingen aber personell weitreichende Maßnahmen: Insgesamt 14 neue MitarbeiterInnen sowohl im Pflegesektor wie auch im Haushaltsbereich sind ebenso vorgesehen wie neue therapeutische Angebote. Vorstandsvorsitzender Dipl.Ing. Werner Leodolter: „Die Anzeigen gegen sechs von unseren 120 MitarbeiterInnen in Schwanberg bearbeitet jetzt die Exekutive, wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir das Haus und vor allem die Pfleglinge in die bestmögliche Zukunft führen."