Eröffnungsfeier des Zentrums für Suchtmedizin und der Ausweichstation
Graz, am 17. Jänner 2018 -
Qualitätssprung für steirische Suchtkranke
Die persönliche Begegnung ist ein wesentliches Erfolgskriterium in der Behandlung suchterkrankter PatientInnen. Dies erfordert u. a. kleinräumige Behandlungseinheiten. Dank der neuen räumlichen und infrastrukturellen Möglichkeiten bietet der Neubau des Zentrums für Suchtmedizin höhere Standards und ein deutlich verbessertes Behandlungsumfeld in der Versorgung der südostösterreichischen Suchtkranken. Dadurch kann auf die verschiedenen Suchtformen und unterschiedlichen Stadien therapeutisch wesentlich gezielter eingegangen werden.
Als erster Schritt in der Modernisierung des Zentrums für Suchtmedizin wurde der Zubau zum bestehenden A-Gebäude fertiggestellt und geht mit Februar in Betrieb. Die Sanierung des Altbestandes erfolgt im Anschluss und wird mit Mitte 2020 fertiggestellt. Insgesamt werden in die Modernisierung des Zentrums für Suchtmedizin knapp 26 Millionen Euro, davon knapp 16,7 Millionen für den Zubau, investiert. Die 120 Gesamtbehandlungsplätze verteilen sich auf 108 Betten und 12 Tagesklinikplätze in drei Pflegeeinheiten. Das Zentrum für Suchmedizin bietet mit Zwei-Bettzimmern mit integrierter Sanitärzelle den PatientInnen einen österreichweit beispielgebenden Standard. Zusätzlich sind vier Ein-Bettzimmer als Sonderklassezimmer vorgesehen. Im neuen Haus werden nichttherapiegebundene Zeiten wie Essenszeiten und Freizeit in größeren Einheiten verbracht.
Die KAGes-Vorstände, Vorstandsvorsitzender Univ. Prof. Dr. Karlheinz Tscheliessnigg und der Vorstand für Finanzen und Technik Dipl. KHBW Ernst Fartek, MBA, unterstreichen die besondere Bedeutung dieses Bauprojektes: „Mit den räumlichen Voraussetzungen wird es deutlich leichter, den vielseitigen und herausfordernden Aufgaben einer modernen Therapie für Suchtkranke auf Basis zeitgemäßer Standards zu entsprechen. Damit setzen wir in der Betreuung suchterkrankter PatientInnen für den süd-ost-österreichischen Raum neue Maßstäbe."
Nachhaltigkeit: Auch bei diesem von der KAGes errichteten Bauwerk wurde auf nachhaltige Bauweise größter Wert gelegt. Aufgrund der günstigen Situation der Grundwasserversorgung am Standort Süd bietet sich die Installation einer Grundwasserwärmepumpe an, die für Heizung und den partiellen Kühlbetrieb ganzjährig eingesetzt werden kann. Eine eventuelle Spitzenabdeckung oder Redundanz ist über das vorhandene Kesselhaus möglich. Die Amortisation liegt knapp über 9 Jahre, bei einer Förderung bei rd. 7,5 Jahren.
Wertschöpfung: Spitalsbauten sind von besonders hohem öffentlichen Nutzen. Sie verbessern die Qualität der Spitalsversorgung und geben gleichzeitig der Bauwirtschaft einen wertvollen Impuls. Mit einem Investitionsaufwand von knapp 16,7 Millionen Euro für den Neubau und einer Bauzeit von 27 Monaten konnte das Bauprojekt sowohl von den Kosten wie auch der Bauzeit planmäßig durchgeführt werden. Auch bei diesem Bauprojekt konnte sich die hohe Wertschöpfung von KAGes-Bauten weiter fortsetzen. Alle Leistungen wurden von österreichischen Firmen durchgeführt, wobei steirische Unternehmen mit 89,5% zum Gelingen dieses Projektes beitrugen.
Das Bauprojekt näher betrachtet:
Im Neubau sind 42 Betten (davon 18 Betten nach dem Unterbringungsgesetz) sowie die 12 Tagesklinischen Plätze untergebracht. Im Erdgeschoss liegen die Spezialambulanz für Suchtmedizin und die Substitutionsambulanz sowie die Behandlungsbereiche. Der Akut-/Notaufnahmebereich wird über einen eigenen Zugang erschlossen. Im 1. Obergeschoss befinden sich die Tagesklinik, die Ergotherapie und die Räume der PsychologInnen und SozialarbeiterInnen. Die ärztliche Administration befindet sich im 2. Obergeschoss. Im Untergeschoss-Neubau sind Personal-Umkleiden, Ver- und Entsorgungsräume und Haustechnikräume untergebracht.
Die Ambulanz- und Therapieräumlichkeiten sind auf das medizinische Behandlungskonzept abgestimmt. Die Arzt-Dienstzimmer erhalten den gleichen Standard wie die Psychologenzimmer, nämlich eine Einzelarbeitsplatzbelegung, da der Arzt neben seinen administrativen Arbeiten auch für die Einzel-, Gruppen- und Familien-Gespräche, durchzuführen im Arzt-Dienstzimmer, verantwortlich ist.
Termine:
Baubeginn Neubau: ............................................................................27.10.2014
Spatenstichfeier: ................................................................................30.10.2014
Übergabe/Übernahme Neubau: ............................................................31.01.2018
Baubeginn Umbau Altbestand: .............................................................01.06.2018
Übergabe/Übernahme Umbau: .............................................................30.06.2020
Kosten:
Gesamtkosten (Preisbasis Fertigstellung):............................................€ 25,96 Mio.
davon Neubau (Preisbasis Fertigstellung):............................................€ 16,69 Mio.
Baudaten:
Nutzfläche gesamt (NF): .........................................................................5.203 m²
Nutzfläche Neubau: ...............................................................................3.089 m²
Nettogeschossfläche gesamt (NGF): .........................................................8.556 m²
Nettogeschossfläche Neubau: ..................................................................4.977 m²
Bruttogeschossfläche gesamt (BGF): ......................................................10.371 m²
Bruttogeschossfläche Neubau: ................................................................6.032 m²
Bruttorauminhalt gesamt (BRI): ...............................................................38.692 m³
Bruttorauminhalt Neubau: .....................................................................22.728 m3
Mit dem Bauprogramm „Süd 2020" wird der Standort Graz Süd in den kommenden Jahren modernisiert. Um diese große Bauvorhaben unter der Prämisse einer reibungslosen Patientenversorgung durchführen zu können, wurde eine Ausweichstation als Rangierfläche für temporär zu verlegende Stationen errichtet.
Diese Ausweichstation besticht durch ihre bemerkenswerte Holzarchitektur und funktionale Nutzbarkeit. Die gewählte ökologische Holzmodulbauweise ist für den Rückbau besser geeignet als eine Massivbauweise und wurde auch im Sinne einer kurzen Bauzeit mit hoher Vorfertigung ausgewählt.
Dieses Bauwerk kann flexibel an die jeweiligen Ausweichnutzer funktionell angepasst werden. Auf nachhaltige Bauweise wurde besonderes Augenmerk gelenkt. Ökologisch ist die Wiederverwertbarkeit der einzelnen Bauelemente nach der Nutzung möglich. Der derzeitige Nutzungshorizont beträgt ca. 15 Jahre. Auch bei diesem Bauprojekt konnte sich die hohe Wertschöpfung (100% an steirische Firmen) von KAGes-Bauten weiter fortsetzen.
Die Ausweichstation bietet auf einer Bruttogeschossfläche von 1.666 m² Platz für 36 Betten. Das Raumprogramm beinhaltet 18 x Zweibett-Patientenzimmer mit drei Tagräumen, sodass drei „Wohngruppen" gebildet werden können. Ein Besucherzimmer und zwei Therapiezimmer (Arzt und Psychologe) bilden mit dem Stützpunkt die betriebsorganisatorische Infrastruktur. Ergänzende Funktionsräume, wie Lagerflächen, Teeküche, Sozialraum und Medikamentenlager runden das Raumangebot ab. Damit wird eine dem heutigen Standard entsprechende Infrastruktur für eine Psychiatrische Station geboten. Eine flexible Teilbarkeit der Raumstruktur in bis zu drei Bereiche ist möglich, um die verschiedenen flexiblen Anforderungen der Stationen erfüllen zu können. Diese Bereiche können als „geschlossene" und „offene" Bereiche entsprechend den gesetzlichen Vorgaben genutzt werden.
Baubeginn: .................................................................................................18.04.2017
Übergabe/Übernahme: ...............................................................................28.02.2018
Kosten:.........................................................................................................€ 4,65 Mio.
Nettogeschossfläche (NGF): ...........................................................................1.421 m²
Brettsperrholz, Fichte:.........................................................................................600m³
Fassadenschalung, Lärche:................................................................................1200m²
Parkettboden, Eiche:.........................................................................................1000m²
Wandvertäfelung Dreischichtplatte gebürstet, Fichte:...........................................800m²