Vorstellung des neuen Ärztlichen Direktors
Dienstag, 6. Dezember 2005, 12.00 Uhr
im LKH-Univ.Klinikum Graz, Verwaltungsgebäude,
2. OG, Bibliothek
„Menschlichkeit in der Grazer Medizin“
Seit 1. Oktober 2005 steht die Ärztliche Direktion am LKH-Univ.Klinikum Graz unter einer neuen Leitung. Mit Univ.-Prof. Thomas Pieber tritt ein überaus würdiger und hochkarätiger Mediziner die Nachfolge von Priv. Dozent Dr. Bergmann an. Bereits vor seiner Bestellung zum Ärztlichen Direktor konnte Pieber ab dem Jahre 2000 als Stellvertreter des Ärztlichen Direktors und ab Oktober 2004 als interimistischer Ärztlicher Direktor wertvolle Führungserfahrung für die neue Funktion sammeln. Seit 2001 leitet er zudem das Institut für Medizinische Systemtechnik und Gesundheitsmanagement der Joanneum Research Forschungs-gesellschaft mbH, von dem beachtliche internationale wissenschaftliche Impulse ausgehen.
Der gebürtige Salzburger ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Nach seiner Promotion im Jahre 1987 schloss er 1993 die Facharztausbildung für Innere Medizin mit Erfolg ab. Mit der Habilitation (1995) und der Ernennung zum a.o. Universitätsprofessor (1997) für das Fach Innere Medizin folgten weitere universitäre Meilensteine in seiner Laufbahn.
Univ.-Prof. Dr. Pieber verfügt aufgrund seiner zahlreichen Auslandsaufenthalte und Mitgliedschaften zu nationalen und internationalen Gesellschaften, sowie über seine rege wissenschaftliche Arbeit über hervorragende internationale Reputation und Kontakte.
Folgende Schwerpunkte und Zielsetzungen verbindet Univ.Prof. Dr. Pieber mit seiner neuen Funktion:
1) Menschlichkeit in der Medizin
Ein wertschätzendes Arbeitsklima und eine offene Kommunikation vermindern das Risiko für Fehler. Ein motivierter Mitarbeiter, der sich mit dem Unternehmen identifizieren kann, geht auch wertschätzend und fürsorglich mit den Patienten um.
2) Umgang mit Fehlern
Fehler und Schäden kommen bei jeder Tätigkeit von Menschen – auch im Medizinbetrieb – vor. Ziel ist es, ein lernendes System aufzubauen, in dem durch eine offene Erörterung und Analyse von Fehlern, aber auch von unsicheren Handlungen und Versehen, Fehler möglichst bereits im Vorfeld verhindert werden können. Dies ermöglicht eine Risikominimierung und ist viel wirksamer als Verschweigen oder Strafen.
3) Qualität
Zur Unterstützung in der täglichen Praxis ist ein gesicherter Zugriff auf entscheidungsrelevantes Fachwissen nach Kriterien von Evidenzbasierter Medizin (EBM) und Health Technology Assessment (HTA) notwendig.
4) Kooperation zwischen KAGes und Medizinischer Universität
Der Ärztliche Direktor sieht sich als Vermittler zwischen den beiden Trägern, die teilweise eine sehr unterschiedliche Sprache sprechen. Ziel beider Träger muss ein Universitätsklinikum sein, das menschenfreundlich, schlank, flexibel, modern und betriebswirtschaftlich orientiert arbeitet. Das kann jedoch nur gemeinsam erreicht werden.
5) Finanzierung
Visionen des Ärztlichen Direktors für die Finanzierung des LKH-Univ.Klinikum Graz sind:
a) mehr Autonomie (Schlagwort Globalbudget)
b) offener und fairer Umgang mit dem Klinischen Mehraufwand
c) transparente, faire und leistungsgerechte Finanzierung
d) Eintritt in einen vermehrten Wettbewerb
6) Bürokratie-Abbau
Der Abbau von Bürokratie spart Zeit, die dem Patienten bzw. der Ausbildung und Lehre gewidmet werden kann. Mit Vertrauen, Mut und Phantasie ist eine maximale Vereinfachung und Reduzierung der Bürokratie anzustreben. Ein Beispiel wäre die Dokumentation, die möglichst automatisiert in den Prozess der Krankenversorgung integriert werden soll.
7) Forschung und Innovation
Auch aus Sicht der Patientenbetreuung muss eine Unterstützung und Förderung dieser für ein Universitätsklinikum so essentiellen Bereiche erfolgen. Nur durch die Entwicklung neuer Methoden kann eine zeitgemäße, zukunftsorientierte Patientenversorgung sichergestellt werden.
Persönliche Daten: | |
Geburtsdaten: |
25. Mai 1961, Salzburg |
Staatsbürgerschaft: |
Österreich |
Familienstand: |
verheiratet mit Mag. Karin Singer, 3 Kinder |
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Ausbildung: | |
1971 - 1979 |
Akademisches Gymnasium, Graz |
1979 - 1980 |
Grundwehrdienst des Österreichischen Bundesheeres |
1980 - 1987 |
Studium der Humanmedizin an der Karl-Franzens-Universität Graz, Promotion am 18.2.1987 |
1987 - 1993 |
Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin an der Medizinischen Universitätsklinik Graz, Facharzt für Innere Medizin am 1.8.1993 |
25.-26.7.1989 |
Foreign Medical Graduate Examination in the Medical Sciences (FMGEMS) für die USA |
1990 - 1992 |
Fellowship am Southwestern Medical Center at Dallas, Department of Internal Medicine and Center for Diabetes Research, University of Texas, Dallas, USA |
1994 - 1997 |
Ausbildung zum Zusatzfacharzt für Endokrinologie und Stoffwechsel an der Medizinischen Universitätsklinik Graz |
6.11.1995 |
Habilitation im Fach Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz |
1.10.1997 |
Ernennung zum außerordentlichen Universitätsprofessor an der Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz |
1997 - 2000 |
Ausbildung zum Zusatzfacharzt für Internistische Intensivmedizin an der Medizinischen Universitätsklinik Graz |
6 / 2001 |
Abschluss des Universitätslehrgangs für Medizinische Führungskräfte der Karl-Franzens-Universität Graz |
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Bisherige Funktionen: | |
1993 - 2004 |
Oberarzt der Ambulanz für Diabetes und Stoffwechsel und Stationsführender Oberarzt und an der Medizinischen Universitätsklinik, LKH-Univ.-Klinikum Graz |
2000 - 2004 |
Stellvertretender Ärztlicher Direktor des LKH-Universitätsklinikums Graz |
2001 - laufend |
Leiter des Instituts Medizinische Systemtechnik und Gesundheitsmanagement der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH |
10 / 2004 – 09 / 2005 |
Interimistischer Ärztlicher Direktor des LKH-Univ.Klinikum Graz |
10 / 2005 – laufend |
Ärztlicher Direktor des LKH-Univ.Klinikum Graz |
Weitere wissenschaftliche Funktionen und Auszeichnungen (Auswahl):
Mitbegründer und permanentes Mitglied des Kuratoriums des David-Herzog-Fonds an den Steirischen Universitäten; zahlreiche Funktionen in nationalen und internationalen Fachgesellschaften (u. a. Präsident der Österreichischen Diabetesgesellschaft, Vorstandsmitglied der Europäischen Diabetesgesellschaft); Gutachter für Fachzeitschriften, Fördergeber, Universitäten (u.a. Habilitationskommissionen der Universitäten Cambridge, Sheffield, Jena) und Körperschaften (u. a. Gutachter für die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft); Veröffentlichung von über 80 Originalarbeiten und über 200 wissenschaftlichen Abstracts; Leitung von EU-Projekten im 5. und im 6. Rahmenprogramm; Träger von nationalen und internationalen Forschungspreisen.
Das LKH-Univ.Klinikum Graz ist Universitätsklinikum und Zentralkrankenanstalt mit allen medizinischen Fachrichtungen.
Menschen helfen Menschen…. so lautet der Leitspruch des Unternehmens.
Rund 7.100 MitarbeiterInnen stehen im Dienste des LKH-Univ.Klinikum Graz. Rund 1.170 Ärztinnen und Ärzte, 3.050 Schwestern und Pfleger, 700 MitarbeiterInnen des medizinisch technischen Dienstes sowie 1.800 MitarbeiterInnen der Verwaltung, Wirtschaft und Technik sind bemüht, die medizinische Spitzenversorgung für ein Einzugsgebiet von über 1,6 Millionen Menschen zu gewährleisten.
Einrichtungen
20 Universitätskliniken |
44 Klinische Abteilungen |
2 Departements |
2 Gemeinsame Einrichtungen |
3 Institute |
Bettenstand | 1.661 systemisierte Betten |
Aufnahmen | rund 85.000 stationäre Aufnahmen jährlich |
Ambulanzen | rund 345.000 PatientInnen jährlich |
Verweildauer (2005) | durchschn. 5,74 Tage |
Pflegetage (2004) | rund 540.000 Tage |
Geburten (2004) | 2.419 Geburten |
Intensivversorgung (2004) | 5.980 PatientInnen |
Mit einem Gesamtbudget von 665 Euro Millionen wird im größten Bauprojekt LKH 2000 der Steiermark das gesamte Klinikum ausgebaut und erneuert. In Zukunft werden an allen Kliniken medizinische Spitzenleistungen in Verbindung mit zeitgemäßem Hotelkomfort geboten.