Geburtenregister Jahresbericht 2006/2007
Graz, am 12. Dezember 2008 -
Qualitätssicherung in der steirischen Geburtshilfe auf hohem Niveau
Um die geburtshilfliche Qualität in den KAGes-Spitälern auch weiterhin auf hohem Niveau sicherzustellen und kontinuierlich weitere Verbesserungen zu erzielen, wurde 2003 mit der Etablierung des Geburtenregisters Steiermark bzw. der KAGes begonnen. Bereits für den Berichtszeitraum 2004 wurde erstmalig für die Steiermark bzw. die KAGes ein Geburtenregister-Jahresbericht erstellt. 2005 folgte ein weiterer und für den Berichtszeitraum 2006/2007 wird bereits der dritte Bericht, diesmal als „Doppelband“, vorgelegt. Mit dem aktuellen Jahresbericht werden wieder neue Wege beschritten und weitere vergleichende Darstellungen zur Veranschaulichung der erzielten Ergebnisse präsentiert. Federführend zeichnen dafür in bewährter Weise Prim. Univ.-Doz. Dr. Hannes Hofmann und Univ.-Prof. Dr. Uwe Lang verantwortlich.
Mittlerweile haben sich österreichweit bereits 81 Geburtshilfliche Abteilungen entschlossen, standardmäßig einen einheitlichen Registerdatensatz zu dokumentieren und die Daten an eine zentrale Stelle, das IET, zu liefern. Nach den Geburtenregistern für die Bundesländer Tirol und Steiermark ist damit nunmehr auch ein gesamtösterreichisches Geburtenregister in Entstehung begriffen. Österreichweit fehlen nur mehr vier stationäre Einrichtungen, zwei davon in der Steiermark, die bereits ab dem kommenden Jahr teilnehmen werden.
Für den vorliegenden Bericht kann daher nicht nur auf KAGes-Daten über die letzten zwei Jahre, sondern für eine vergleichende Darstellung 2007 auch auf die Daten aller 81 Abteilungen zurückgegriffen werden. Die Ergebnisse der 81 Abteilungen werden kompakt und übersichtlich unmittelbar im Vergleich in Form von Grafiken dargestellt („Benchmarking)“. Nachdem seit 2004 Daten vorliegen, können Entwicklungen und Trends der Geburtshilfe in der Steiermark erstmalig auch über einen längeren Zeitraum von vier Jahren aufgezeigt werden.
Für wesentliche Bereiche der geburtshilflichen Versorgung wurden in den letzten beiden Jahren auch Qualitätsindikatoren österreichweit abgestimmt, die ebenfalls erstmalig in diesem Bericht präsentiert werden. Für den KAGes-Vorstandsvorsitzenden Dipl.-Ing. Dr. Werner Leodolter ist das Geburtenregister ein wichtiger Teil der Qualitätsbemühungen der steirischen LKHs: „Empfehlungen des steirischen Fachbeirats stellen wertvolle Hilfen bei der Entwicklung einheitlicher Vorgangsweisen in den KAGes-Spitälern dar um auch auf diese Weise das bereits hohe Qualitätsniveau der Geburtshilfe in Zukunft weiterhin zu halten und noch zu steigern.“
Erfreulich ist auch die äußerst niedrige Rate an neonatal verstorbenen Kindern in der Steiermark. Dies belegt die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Geburtshelfern und den Kinderärzten/Neonatologen und ist auch als Erfolg der konsequenten Qualitätsarbeit in der KAGes zu werten. Bereits vor mehreren Jahren hat die KAGes die Geburtshilfe auf Basis eines modernen Konzeptes umstrukturiert. So wurden viele kleine – von den Chirurgien mitbetreute - geburtshilfliche Stationen geschlossen und die Geburtshilfe in den spezifischen Fachabteilungen konzentriert. Diese Maßnahme gilt als ein wesentlicher Faktor für das beständige Absinken der Säuglingssterblichkeit in der Steiermark auf ein Minimum.
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Im Jahr 2007 wurden insgesamt 9.012 Frauen in einer der Geburtshilflichen Abteilungen der KAGes entbunden. Es wurden 9.154 Kinder geboren.
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Die durchschnittliche Rate an Kaiserschnitten lag bei 29,9 Prozent.
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66 Prozent der Schwangeren, die bei einer vorangegangenen Geburt mittels Kaiserschnittes entbunden wurden, haben bei der darauf folgenden Geburt vaginal entbunden.
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Bei 25,5 Prozent aller Vaginalgeburten musste ein Scheidendammschnitt vorgenommen werden (in 41,6% der Erst- und 11.4 Prozent der Mehrgebärenden).
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Bei 5,3 Prozent der Vaginalgeburten handelte es sich um Wassergeburten. Sonstige alternative Gebärpositionen wählten 12,2 Prozent der Schwangeren.
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Die perinatale Mortalität (Tod des Kindes vor, während und bis zum 7. Lebenstag) liegt bei 6,1 Promille. Dies ist als ein sehr gutes Ergebnis zu werten. Einen international beachtlichen Spitzenwert stellt v.a. die niedrige neonatale Mortalität mit 1,3 Promille dar. Dies ist ein Indiz für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Geburtshelfern und Neonatologen.
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2007 gab es in der KAGes keinen einzigen mütterlichen Todesfall.
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49,4 Prozent aller Schwangeren waren Erstgebärende. Der Anteil der Schwangeren mit drei oder mehr vorausgegangenen Geburten lag bei nur 5,7 Prozent.
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2007 wurden in der Steiermark 138 Zwillinge geboren, eine Rate von 1,5 Prozent. Zwillinge wurden zu mehr als 81,9 Prozent mittels Kaiserschnitt geboren. Zwei Mal wurden Drillinge entbunden.
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Frühgeburten: Mit nur 1,6 Prozent der Geburten vor der 32. Schwangerschaftswoche und 9,7 Prozent vor der 37. Schwangerschaftswoche liegen die steirischen Abteilungen recht niedrig.
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Mehr als 87,7 Prozent der Kinder werden aus regelrechter Schädellage entbunden. Auffällig ist die mit 5,8 Prozent im nationalen Vergleich höhere Rate an Beckenendlagenkindern.
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21 Lebendgeborene hatten ein Geburtsgewicht unter 750 Gramm, das entspricht 0,3 Prozent aller geborenen Kinder. 7,3 Prozent oder 666 Kinder hatten ein Geburtsgewicht über 4.000 Gramm.
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