Auszeichnung für einzigartige Modellrechnung zur Ermittlung des Ärztebedarfs von morgen.
Graz, am 17. November 2009 -
Die Steiermärkische Krankenanstaltenges.m.b.H. (KAGes) wurde gestern mit dem Forschungspreis des Landes Steiermark für Simulation und Modellierung in der Kategorie „Wirtschaftliche Anwendungen" ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Graz entwickelte die KAGes eine europaweit einzigartige Modellrechnung, die Daten zum zukünftigen Ärztebedarf liefert. Die feierliche Verleihung der Auszeichnung fand im Rahmen eines Festaktes in der Helmut-List-Halle statt.
Die Verschiebung der Krankheitsbilder bedingt durch die sich ändernde Altersstruktur der Bevölkerung, den rasanten medizinischen Fortschritt, das höhere Anspruchsverhalten der PatientInnen und die beschränkten Finanzressourcen sind wesentliche Faktoren, die sich auf das Gesundheitssystem auswirken. Um auf die Frage nach der Zahl an notwendigen Ärzten bei den sich stark ändernden Bedarfssituationen im Gesundheitswesen eine möglichst genaue Antwort zu finden, entwickelte die KAGes gemeinsam mit der TU Graz ein europaweit einzigartiges Expertensystem.
Als Quelle für die Modellierung standen die Bevölkerungsdaten der Statistik Austria sowie unternehmenseigene Daten der KAGes zur Verfügung, die Aufschluss über die entsprechenden Diagnose- und Leistungsverteilungen der letzten sechs Jahre in der Steiermark geben. Am Institut für Maschinenbau und Betriebsinformatik der TU Graz wurde darauf aufbauend eine Software entwickelt, die einen möglichst sicheren Ausblick in die Zukunft der Krankheits- und der damit verbundenen medizinischen Leistungsentwicklung gibt. Die neue Modellrechnung berücksichtigt dabei verschiedene relevante Trends wie etwa die demografische Entwicklung oder die Umsetzung des medizinischen Fortschritts.
Prim. Univ.-Doz. Ing. Dr. Gerhard Stark: „Die sich ändernde Altersstruktur im ärztlichen Bereich, am Beispiel der alternden Baby-Boomer-Generation, und die langen Ausbildungszeiten für Ärzte (bis zu zehn Jahre) erfordern eine vorausschauende Planung an ärztlichen Leistungsträgern. Durch Modellierung ist es möglich, frühzeitig Engpässe an bestimmten ärztlichen Fachdisziplinen zu erkennen und Bedarfssituationen im Sinne sich ändernder Erkrankungsmuster in der Bevölkerung abzuschätzen."
Für den KAGes-Vorstandsvorsitzenden DI Dr. Werner Leodolter bedeutet diese Modellrechnung eine wertvolle Unterstützung in der langfristigen Personalbedarfsermittlung: „Diese Modellierung, die auf jede Diagnose und jede medizinische Einzelleistung heruntergebrochen werden kann, ermöglicht eine möglichst treffsichere Prognose über die Entwicklung des Ärztebedarfs in den jeweiligen Fachdisziplinen. Damit können wir bei sehr langen Ausbildungszeiten frühzeitig auf einen sich ändernden Bedarf an ärztlichen Know-How-Trägern reagieren und Engpässe in bestimmten ärztlichen Fachrichtungen verhindern."
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