Ärzte-Turnus in Teilzeit
Graz, am 23. November 2009 -
Innovative, zukunftsweisende Maßnahmen zur Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzt die KAGes. Das neue Teilzeitmodell für TurnusärztInnen ermöglicht einen rascheren Wiedereinstieg ins Berufsleben.
Seitens der KAGes gibt es ein stetes Bemühen, die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Gerade im ärztlichen Bereich besteht aufgrund des hohen Frauenanteils besonderer Handlungsbedarf. Immerhin sind mittlerweile mehr als 50 Prozent der Ärzteschaft in Ausbildung weiblich bzw. über 60 Prozent der Medizinabsolventen Frauen. Um nachhaltig hochqualifizierte Ärztinnen einsetzen zu können, ist es dringend erforderlich, diese Medizinerinnen im Spital zu halten bzw. einen möglichst raschen Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Babypause zu fördern.
Der Arbeitskreis „Vereinbarkeit von Familie und Beruf im ärztlichen Bereich" mit VertreterInnen der Ärztekammer und der Medizinischen Universität Graz sowie dem Landesgleichbehandlungsbeauftragten hat ein neues Arbeitszeitmodell, das gleichermaßen für Turnusärztinnen und -ärzte gilt, ausgearbeitet. Seit September sind die ersten Turnusärztinnen testweise im Teilzeiteinsatz. Die bisherigen Reaktionen sind überaus positiv. Dies ist vor allem auch dem Entgegenkommen der Primarii im Hinblick auf flexible Arbeitszeiten und Diensteinteilung zu verdanken.
Der Ärztliche Direktor des LKH Hörgas-Enzenbach, Prim. Dr. Bernhard Bauer, verfügt über erste Erfahrungen mit teilzeitbeschäftigten Turnusärztinnen und ermutigt alle Führungskräfte dazu: „In den nächsten Jahren erwarte ich im ärztlichen Bereich personelle Engpässe. Es wird dann dringend notwendig sein, diese Ausbildungsmöglichkeit in Teilzeit als Chance und Herausforderung anzubieten."
Ab Jahresbeginn 2010 stehen 18 Teilzeitstellen mit einem Beschäftigungsausmaß von 50 Prozent zusätzlich zur Verfügung. Die Vergabe nach objektiven Kriterien orientiert sich an den Bedürfnissen der TurnusärztInnen sowie dem Bedarf der Abteilungen. Das Interesse an diesem neuen Teilzeitmodell ist groß.
Für den KAGes-Vorstandsvorsitzenden DI Dr. Werner Leodolter ist das neue Teilzeitmodell ein weiterer Baustein der modernen Personaleinsatzplanung: „Bei über 12600 in der KAGes beschäftigten Frauen, davon bereits etwa 5100 in Teilzeit, zählt die Entwicklung von wirksamen frauen- und familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen zu den großen unternehmerischen Herausforderungen. Sofern betrieblich möglich, bieten Block- und Gleitzeitregelungen, aber auch Telearbeit und die Möglichkeit der Väterkarenz deutlich verbesserte, familienfreundliche Arbeitsbedingungen."
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