Vorstellung der neuen medizinischen Führungskräfte im LKH Feldbach
Feldbach, am 17. August 2010 -
Zwei ärztliche Schlüsselfunktionen neu besetzt
Zwei neue ärztliche Führungskräfte haben im LKH Feldbach ihre verantwortungsvolle Arbeit aufgenommen. Mit Prim. Univ.-Doz. Dr. Norbert Watzinger als Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Prim. Dr. Martin Heine als Leiter der Neurologie konnten dabei hochbewährte Mediziner für die neuen Toppositionen gewonnen werden.
Leiter der Abteilung für Innere Medizin
Prim. Univ.Doz. Dr. Norbert Watzinger
Berufliche Schwerpunktsetzungen und persönliche Ziele
Die Leitung der Abteilung für Innere Medizin - als größte Abteilung des LKH Feldbach - ist eine sehr reizvolle Aufgabe, aber auch eine große Herausforderung. Ich übernehme ein hochmotiviertes Team mit großer Expertise in der Behandlung internistischer Krankheitsbilder, welches in einigen Teilbereichen durchaus überregionale Bedeutung erlangt hat.
Die konsequente Weiterentwicklung der Abteilung und die Gewährleistung einer breiten Basisversorgung auf hohem Niveau gehören ebenso zu meinen Zielen wie die Stärkung der bereits etablierten Schwerpunkte. Dabei erachte ich die Aufrechterhaltung der Qualität und Quantität der angebotenen endoskopischen Eingriffe sowie eine Verbreiterung der Expertise - insbesondere im Hinblick auf die ERCP - als vordringlich. Auch den bereits bestehenden Schwerpunkt Diabetes und Stoffwechsel möchte ich weiter stärken und ausbauen. Zusätzlich beabsichtige ich mittelfristig den Auf- bzw. Ausbau eines Schwerpunktes zur erweiterten Diagnostik und Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen in enger Kooperation mit den invasiv tätigen Zentren am LKH-Universitätsklinikum und dem LKH Graz-West. Diese Notwendigkeit ergibt sich einerseits aus der Prävalenz von Herz-Kreislauferkrankungen in der steirischen Bevölkerung, andererseits aus der Inbetriebnahme der neu errichteten Abteilung für Neurologie und den vielen Überschneidungen zwischen neurologischen und internistischen Krankheitsbildern.
Der Bereich der interdiszipliären Intensivstation stößt in seiner derzeitigen Konzeption immer wieder an die Grenzen seiner Kapazität. Räumliche Adaptierungen und eine Erweiterung erscheinen hier dringend erforderlich. Von internistischer Seite plane ich eine enge Kooperation mit allen belegenden Abteilungen, eine Verbreiterung der Expertise (Additivfachärzte) und die Schaffung einer klaren personellen Subverantwortlichkeit.
Neben diesen fachlichen Schwerpunkten setze ich auf den Ausbau der Kooperation mit den Fachabteilungen des Haus, den umliegenden Spitälern, regionalen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen und dem niedergelassenen Bereich. Auch die Integration der Abteilung für Neurologie in die derzeit bestehende Struktur wird kurz- und mittelfristig zu meinen vorrangigen Aufgaben gehören. Dabei kommt der Organisation von logistischen Abläufen wie z.B. der Patientenzuordnung und der Optimierung des interdisziplinären Belegsystems ebenso große Bedeutung zu wie der Entwicklung qualitätssichernder und -steigernder Maßnahmen. Darunter verstehe ich u.a. die Wartung und Umsetzung von Standards zur Optimierung von diagnostischen und therapeutischen Prozessen, die Weiterentwicklung des Risikomanagments und die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen unter regelmäßiger Einbindung des niedergelassenen Bereichs.
Ich bin der festen Überzeugung, dass all dies nur in einem Klima der Offenheit und Transparenz gelingen kann. Die Weitergabe von Informationen und intensive Kommunikation sind für einen kollegialen Führungsstil unverzichtbar und sollen zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Zufriedenheit aller Mitarbeiter und Zuweiser beitragen. Ein gut funktionierendes und motiviertes Team wird dann auch in der Lage sein, den Patienten in den Mittelpunkt seines Tun und Handelns zu stellen und ihn so optimal in seinem Heilungsprozess zu unterstützen. „Behandle die Menschen so, wie Du selbst behandelt werden willst!", ist daher mein Motto, welches nicht nur für den beruflichen, sondern auch für den zwischenmenschlichen Bereich zutreffend ist.
Abteilung für Innere Medizin am LKH Feldbach
Mit Inbetriebnahme der neu geschaffenen Neurologischen Abteilung im Oktober 2010 wird die Abteilung für Innere Medizin über 85 Betten verfügen (davon 14 Sonderklasse- und 5 Betten auf der interdisziplinären Intensivstation). Zu den Hauptaufgaben gehören die Behandlung internistischer Krankheitsbilder entsprechend den modernen medizinischen Standards. Einen etablierten Schwerpunkt bildet die Behandlung gastroenterologischer Erkrankungen (dzt. 3 Additvfachärzte), ergänzt durch das gesamte Spektrum diagnostischer und therapeutischer endoskopischer Verfahren inkl. ERCP. Weitere Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Diabetes und Stoffwechsel- sowie Herz- und Kreislauferkrankungen. Das Leistungsspektrum umfasst neben der Endoskopie die Ultraschalldiagnostik sämtlicher Organe inkl. transösophagealer Echokardiographie und die komplette kardiopulmonale Funktionsdiagnostik (Ergometrie, Langzeit-EKG, Langzeitblutdruckmessung, Schrittmachernachsorge, Lungenfunktion). Die interdisziplinäre Intensivstation ist mit modernen Beatmungsgeräten und einem innovativen Montoring-Überwachungssystem ausgestattet, das eine papierlose Dokumentation des gesamten Aufenthaltes erlaubt. Das Leistungsspektrum umfaßt u.a. nicht-invasive und invasive Beatmungsformen, die Implantation von zentralvenösen Kathetern und transvenösen Schrittmachern sowie extracorporale Eliminationsverfahren inkl. Citratdialyse. Der Abteilung angegliedert ist ein modern ausgestattetes Labor, welches die Analysen für alle Fachabteilungen des Hauses durchführt.
Im Jahr 2009 wurden 5.454 Patienten im stationären Bereich (Aufenthaltsdauer ca. 5,31 Tage; Auslastung 86,4%) behandelt. Im ambulanten Bereich wurden im selben Jahr 28.914 Besuche verzeichnet. An der Abteilung sind zur Zeit 9 Fachärzte (4 mit Additivfächern), 5 Assistenten in Ausbildung, 1 Stationsarzt mit Jus practicandi und 6 Turnusärzte beschäftigt.
Persönliche Daten
Geburtsdaten: 13. Juli 1965, Graz
Kinder: 2 (Nikolaus 11 Jahre, Maximilian 8 Jahre)
Wohnort: Mariatrosterstrasse 162b, 8044 Graz
Schulbildung/Studium
1971 - 1975 Volksschule Muchargasse, Graz
1975 - 1983 Bischöfliches Gymnasium, Graz (Humanistischer Zweig)
6/1983 Reifeprüfung (mit ausgezeichnetem Erfolg)
1983 - 1990 Karl-Franzens Universität Graz, Medizinische Fakultät
11/1990 Promotion zum Dr. med. univ.
Beruflicher Werdegang
1/1991 - 10/1991 Lehrpraxis bei Dr. Herbert Watzinger (Internist)
1/1992 - 6/1992 Turnusarzt, UKH Graz
7/1992 - 6/1997 Facharztausbildung, Med. Univ. Klinik, Graz
seit 7/1997 Facharzt für Innere Medizin
7/1997 - 6/1999 Zusatzfacharztausbildung Kardiologie, Med. Univ. Klinik, Graz
seit 7/1999 Zusatzfacharzt für Kardiologie
7/1999 - 9/1999 Zusatzfacharztausbildung Intensivmedizin, Med. Univ. Klinik, Graz
10/1999 - 3/2001 Max-Kade Stipendiat, University of California, San Francisco
4/2001 - 12/2003 Zusatzfacharztausbildung Intensivmedizin, Med. Univ. Klinik, Graz
seit 6/2003 Lehrbefugnis für Innere Medizin (Habilitation)
10/2003 Ernennung zum ao. Univ. Prof.
seit 1/2004 Zusatzfacharzt für Intensivmedizin
1/2004 - 12/2006 Zusatzfacharztausbildung Intern. Sportheilkunde, Med. Klinik Graz
seit 1/2007 Zusatzfacharzt für Internistische Sportheilkunde
Leiter der Abteilung für Neurologie
Prim. Dr. Martin Heine
Berufliche Schwerpunktsetzungen und persönliche Ziele
Die Hauptaufgabe der neurologischen Abteilung ist die akutneurologische Versorgung für die Patienten der Region Süd-Ost. Ziel ist eine optimale medizinische Versorgungsqualität für die Bevölkerung auf Basis aktueller medizinischer Standards und Leitlinien unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Effizienz und gesetzlichen Rahmenbedingungen.
In der Steiermark treten pro Jahr 6.500 Schlaganfälle auf und sind der häufigste Grund für dauerhafte Behinderungen im Erwachsenenalter. Zu ihrer bestmöglichen Akutbehandlung wurde in den letzten Jahren ein modernes Netzwerk aus Schlaganfalleinheiten („stroke-units") aufgebaut. Auf einer „stroke-unit" werden die Patienten kontinuierlich überwacht und von spezialisiertem Personal betreut. In Akutfällen kann ein verschlossenes Blutgefäß medikamentös wiedereröffnet werden, was eine deutliche Verbesserung der Prognose bewirkt.
Geplanter Schwerpunkt des Abteilungsaufbaus ist daher die Etablierung einer Schlaganfalleinheit am LKH Feldbach im Rahmen eines Schlaganfall-versorgungskonzeptes. Grundlage hierfür ist der Aufbau eines gut funktionierenden Kooperationsnetzwerkes und das Nutzen von Synergien.
Kooperationspartner sind die umliegenden LKH's Fürstenfeld, Radkersburg, Hartberg und Weiz, die niedergelassenen Kollegen und die Universitätskliniken (Neurologie, Neurochirurgie, Gefäßchirurgie und Neuroradiologie). Besonders wichtig ist auch die intensive Information der Bevölkerung über Schlaganfallsymptome („Schlaganfall = Notfall!")und über die neue, dezentrale, rasch erreichbare Behandlungsstruktur.
Der nahtlose Übergang der Schlaganfallpatienten in die Frührehabilitation der Stufe B ist im Ausbauplan für die neurologische Abteilung in Feldbach bereits vorgesehen und wird im Interesse der neurologischen Behandlungskontinuität aktiv unterstützt.
Die Versorgungsqualität korreliert vor allem auch mit der medizinischen Fachkompetenz, so dass die Ausbildung des ärztlichen und nichtärztlichen Personals ein Hauptanliegen ist. Die Ausbildung wird durch regelmäßige Mitarbeitergespräche, job rotation und Möglichkeit der Spezialisierung gefördert.
Aufgrund der demographischen Entwicklung werden neurologische Erkrankungen, u.a. Parkinson-Syndrome und Demenzen, in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Das LKH Feldbach hat durch die neue neurologische Abteilung und den neugebauten Funktions-und Ambulanztrakt jetzt die besten Voraussetzungen sich dieser Herausforderung zu stellen und eine effektive stationäre oder ambulante Abklärung und Behandlung anzubieten. Weitere medizinische Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Parkinson-Syndrome, Demenz und auf dem Gebiet der Botulinumtoxin-Behandlung werden das Leistungsprofil der Abteilung abrunden und in Abstimmung mit den Schwerpunkten der Universitätsklinik die neurologische Versorgungsqualität in der Südost-Steiermark optimieren.
Wir streben eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit im LKH Feldbach und mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Interesse einer medizinisch und menschlich optimalen Betreuung unserer Patienten an.
Eine offene Kommunikationskultur sowie eine gelebte multiprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung der aufgeführten Konzepte im Interesse der uns anvertrauten Patienten und der Mitarbeiterzufriedenheit.
Abteilung für Neurologie am LKH Feldbach
Stationäre Betten: 30
stroke-unit-Betten: 4
geplante stationäre Patienten 2011: 1450
geplante durchschnittliche Verweildauer: 6,93 Tage
Personal
6 DP Stammärzte Neurologie
1 DP Neuropsychologin
1 DP Logopädie
0,5 DP Ergotherapie
2,86 DP Physiotherapie
24,6 DP diplomiertes Pflegepersonal
1 DP Neurophysiologie
1,66 DP ärztlicher Schreibdienst
1,35 DP Reinigungsdienst
Geboren am 13.12.1966 in Oldenburg
verheiratet mit Mag. Dr. Renate Heine-Mernik
Zwei Töchter im Alter von 11 und 6 Jahren
Ausbildung
1986 Abiturprüfung am Alten Gymnasium Oldenburg
Krankenpflegepraktikum: Evangelisches Krankenhaus Oldenburg (1986)
1987 - 1994 Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover, der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Georg-August-Universität Göttingen
19.10.1994 Zeugnis über die ärztliche Prüfung
14.12.1994 Promotion mit „sehr gut" (Dissertation: „Studien zur Funktion kutaner antigenpräsentierender Zellen mit Hilfe eines neuen Organkulturmodells.")
Beruflicher Werdegang:
11/1994 - 04/1996 Arzt im Praktikum an der Neurologischen Abteilung des evangelischen Krankenhauses Oldenburg)
05/1996 - 03/1999 Assistenzarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Göttingen (Chefarzt Prof. Dr. K. Felgenhauer)
15 Monate Intensivstation, Prof. Prange
Poliklinik, Prof. Poser
EEG- Ausbildung Prof. Steinhoff
Privatstation, Prof. Beuche
Neurophysiologie, Prof. Reimers
01.01.-31.12.1998 Psychiatrische Ausbildung am LKH Göttingen (Akut- und
Sozialpsychiatrie, Abhängigkeitserkrankungen
06/1999 Facharztprüfung für Neurologie
1999 - 06/2010 Erster Oberarzt und Stellvertreter des Abteilungsvorstands der neurologischen Abteilung des LKH Bruck/Mur
2001 - 2004 Fachärztliche Leitung der neurologisch-interdisziplinären Intensivstation
2004 - 2010 Leitung der Schlaganfalleinheit (stroke unit) und der neurologischen Normalstation
Weitere Ausbildungen
Universitätslehrgang für Medizinische Führungskräfte, Universität Graz
Zertifikat für EMG der ÖKGN
Diplom für EEG der ÖÄK/ÖGKN
Zertifikat für Dystoniebehandlung der ÖDBAG und ÖGN
Weitere berufliche Tätigkeiten und Projekte
Aufbau und Leitung der Botulinumtoxin-Ambulanz Bruck/Mur
Aufbau und Leitung der RLS-Ambulanz Bruck/Murnund medizinischer Beirat der Selbsthilfegruppe
Mitglied der Arzneimittelkommission Bruck/Leoben
LKF - Codierbeauftragter
Spitalsärztevertreter des LKH Bruck/Mur
Vorträge, Poster und Publikationen zu den Themen Schlaganfall, RLS, ZNS- Immunologie und Parkinson
Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften:
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
Österreichische Gesellschaft für Neurologie
Österreichische Gesellschaft für Schlaganfall-Forschung
Österreichische Parkinsongesellschaft