Grazer Neurologie top-modernisiert! Fertigstellung der Gesamtsanierung im Rahmen des Projekts LKH-Univ. Klinikum Graz 2000
Graz, am 16. September 2010 -
Neurologie glänzt in neuem Gewand
Für rund 2400 stationäre und zahlreiche ambulante (über 20.000 ambulante Kontakte) Patientinnen und Patienten bietet das generalsanierte Qualitätsdomizil der Universitätsklinik für Neurologie viele Verbesserungen in der Behandlung und Betreuung.
Der KAGes-Vorstand Dipl.-Ing. Dr. Werner Leodolter, Univ.-Prof. Dr. Petra Kohlberger, MSc und Ernst Fartek, MBA freut sich, dass nun die räumlich-apparativen Voraussetzungen für eine neurologische Versorgung auf international hohem Niveau geschaffen sind: „Mit dem Abschluss der Generalsanierung verfügt die Univ.-Klinik für Neurologie über eine durchgehende Versorgungskette. Diese reicht vom Ambulanzbereich über die stationäre Akutversorgung, einschließlich neurologischer Intensivstation, bis zu abgestuften Formen der Neurorehabilitation."
Die bestmögliche Betreuung von SchlaganfallpatientInnen ist mit der modernst eingerichteten Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) möglich geworden. Mit diesen Einheiten versorgt die Klinik nicht nur die Region Graz Ost und Umgebung, sondern als spitzenmedizinisches Versorgungszentrum auch komplexe und problematische Krankheitsbilder aus der gesamten Steiermark und den angrenzenden Bundesländern bestens. Die stufenweise Versorgungskette wird durch die enge Zusammenarbeit mit den anderen neurologischen Abteilungen der Steiermark sowie den Kliniken und klinischen Abteilungen im LKH-Univ.-Klinikum bereits erfolgreich gelebt.
Für den Klinikvorstand Univ.-Prof. Dr. Franz Fazekas bedeutet die Generalsanierung Qualitätsschübe in mehrere Richtungen: „Das breite Versorgungsangebot für Patientinnen und Patienten bietet gleichzeitig beste Ausbildungsmöglichkeiten sowohl für angehende MedizinerInnen als auch zukünftige FachärztInnen. Es eröffnet auch neue Möglichkeiten, die bisher bereits erfolgreiche Forschung in den Bereichen Schlaganfall, Demenz und Bewegungsstörungen sowie Multiple Sklerose weiter zu intensivieren. Mit Abschluss der Generalsanierung stehen für Lehre und Forschung erstmals an der Klinik auch entsprechende Seminarräume sowie Arbeitsräume für ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses zur Verfügung."
Landesrätin Dr.in Bettina Vollath: „Entsprechende Strukturen und Rahmenbedingungen für die Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen und möglichst einfach zugänglichen Versorgung zu schaffen, ist eine der wichtigen Aufgaben, die wir als Gesundheitsressort des Landes Steiermark wahrnehmen und daher freue ich mich außerordentlich, dass wir heute die Nervenklinik im Westtrakt im LKH Graz eröffnen dürfen.
Die Modernisierung aus baulicher Sicht
Die qualitative Umwidmung von „Standard-Pflegebetten" in höherwertig ausgestattete „Spezial-Pflegebetten" erforderte einen höheren Raumbedarf, aber auch einen höheren Bedarf an medizinischer Infrastruktur. Durch den Auszug der Universitätsklinik für Psychiatrie aus der vormaligen Nervenklinik konnten die notwendigen Raumflächen freigemacht werden.
Der dritte Bauabschnitt im Detail
• Im Erdgeschoss dieses Umbaubereiches wurden die Ambulanzen, inkl. der dazu notwendigen Nebenräume sowie die neue Rettungszufahrt errichtet.
• Im ersten Obergeschoss wurden die Intensivstation für acht Intensivbetten sowie die „Stroke Unit" mit sechs Betten und Nebenräumen errichtet.
• Im zweiten Obergeschoss wurden die Laborbereiche sowie die Administration hergestellt.
• Das Kellergeschoss enthält neben den Räumlichkeiten für die Infrastruktur des Hauses auch Ärztedienstzimmer und Umkleideräume.
Bauprojekt punktgenau abgeschlossen
Die Generalsanierung des Westflügels der Neurologie konnte mit einem Kostenaufwand in der Höhe von knapp 9,8 Millionen Euro nun sowohl von den Kosten her wie auch zeitlich nach Plan abgeschlossen und in Betrieb genommen werden. Erfreulich ist dabei die hohe heimische Wertschöpfung. 85 Prozent der Auftragssumme gingen an steirische Bauunternehmen. Die Finanzierung der Investitionssumme teilen sich Bund und Land/KAGes zu je 50 Prozent.
Kurzvorstellung der Universitätsklinik für Neurologie
Die Klinik hat während des Umbaues mit einer Auslastung von rund 80 Prozent jährlich etwa 2400 stationäre Aufnahmen verzeichnet. Diese Zahl wird nach Abschluss der Generalsanierung weiter ansteigen. Die durchschnittliche Verweildauer betrug ohne Berücksichtigung der Neurorehabilitation - diese sieht eine längere Aufenthaltsdauer vor - sieben Tage.
In den Spezialambulanzen wurden über 9.000 Kontakte verzeichnet. Etwa gleich hohe PatientInnenzahlen weisen die Notaufnahme der Klinik in der sogenannten EBA (gemeinsam mit der Medizinischen und Radiologischen Universitätsklinik betrieben) sowie die Speziallabors der Klinik auf. Dazu gehören die Neurosonologie (Untersuchung der Hals- und Hirngefäße), Neurophysiologie (elektrische Untersuchungen von Gehirn, Nerven und Muskeln) sowie die Neuropsychologie (Untersuchungen zur geistigen Leistungsfähigkeit). In der allgemeinen Ambulanz der Klinik werden etwa 4600 Kontakte pro Jahr verzeichnet.
Die Versorgungsschwerpunkte der Klinik stellen die vaskulären Erkrankungen (z. B. Schlaganfall), dementielle Erkrankungen (z. B. Alzheimer Erkrankung) und Bewegungsstörungen, entzündliche Erkrankungen einschließlich der multiplen Sklerose sowie Anfallserkrankungen (Epilepsie) dar. Die Klinik ist weiters eine wichtige Anlaufstelle für alle Formen von Schmerzzuständen, insbesondere Kopf- und Kreuzschmerzen.
Gesamtkosten .................................................................. € 21,931.256,21
Bauzeit 3. Bauabschnitt: .....................................................02/2008 - 09/2010
Nutzfläche 3. Bauabschnitt ..................................................................1954 m²
Nutzfläche Gesamtbauvorhaben ..........................................................4762 m²
Betten an der Universitätsklinik für Neurologie:
Normalpflege ...........................................................................60 Betten
Rehab ...................................................................................18 Betten
Stroke-Unit ...............................................................................6 Betten
Intensiv ....................................................................................8 Betten