Gleichenfeier für die neue Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin (UBT)
Graz, am 23. September 2011 -
Künftiges Zentrum der steirischen Blutversorgung hat Form angenommen
Für die moderne Medizin sind Blut und Blutkomponenten ein unverzichtbarer Bestandteil. Sie sind ein wesentlicher Qualitätsfaktor in der medizinischen Versorgung. Mit rund 60.000 Blutkonserven versorgt die Blutbank bedarfsgerecht die KAGes-Spitäler mit hochwertigem Blut.
Die neue Blutbank schafft ideale baulich-apparative Rahmenbedingungen für eine Blutversorgung auf höchstem internationalen Qualitätsstandard. In den letzten Jahren hat sich in der steirischen Blutversorgung enorm viel getan. Vor zwölf Jahren wurde die ehemalige „Blutbank" (Department für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie) in die Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin übergeführt. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Lanzer wurde damit die hochwertige Versorgung der steirischen Bevölkerung mit Blut und Blutprodukten nachhaltig abgesichert, aber auch der enormen Fachentwicklung im Bereich der Transfusionsmedizin Rechnung getragen.
Für wichtige Verbesserungen sorgten zusätzlich die Weiterentwicklung spezieller Qualitätssicherungssysteme - wie beispielsweise des GMP (Good Manufactoring Practice) oder die Einführung von PCR-Untersuchungen (molekularbiologische Methode zur Diagnostik von transfusionsrelevanten Viren) wie auch der Einsatz effektiver Filtersysteme bei den Blutprodukten.
Mit der geplanten Inbetriebnahme und der damit verbundenen Infrastrukturverbesserung startet der nächste Qualitätsschub. Mit einem Gesamtinvestitionsaufwand in der Höhe von 28,5 Millionen Euro soll bis zum dritten Quartal 2013 der Neubau realisiert und in Betrieb genommen werden. Aufgrund der hohen regionalen Wertschöpfung von KAGes-Bauten bedeutet dieses Bauvorhaben auch einen starken Impuls für die heimische Bauwirtschaft.
Der Neubau im Detail
Im Neubau befinden sich sämtliche Laborbereiche zur Herstellung von konventionellen und speziellen Blut- und Stammzellenprodukten (Präparate von Homografts, Knochen- und Muskelzellenpräparate) sowie die gesamten Laborbereiche des Analysescreenings, die Räume der Lagerungslogistik wie auch die Verwaltung. Damit wird ein Optimum an Funktionalität für die Erzeugung von Blutprodukten sowie für Lehre und Forschung erreicht. Der Neubau schafft mit seiner ansprechenden Architektur und seiner hohen Funktionalität ein besonders angenehmes Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter(innen) der Blutbank.
Der Neubau der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin gliedert sich funktionell in drei Hauptbereiche:
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Entnahmebereich für spezielle Blutspender und Patienten
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Produktionsbereich von konventionellen Blutprodukten (verschiedene Blutkonserven) und Produktionsbereich von speziellen Blutprodukten (Stammzellenprodukten) sowie Produktionsbereich für Homograftprä-paration etc.
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Analyselabors
Zwischen diesen drei Hauptfunktionen sind eine Reihe von Versorgungsfunktionen wie Ausgabe- und Annahmebereiche (mit Kreuzproben und Antikörperlabor), Lagerbereiche und Kühl¬räume sowie Verwaltungsbereiche untergebracht.
Der große Anteil an Haustechnikflächen innerhalb des Gebäudes resultiert aus der auf¬wendig auszuführenden Lüftungstechnik (vgl. dazu industriell geführte AMG-Betriebe aus dem Pharmabereich) für die Reinraumzonen der Produktionsbereiche.
Die Funktionsbereiche (Labors, Produktionsstätten) sind in einem abtrennbaren Gebäudeteil untergebracht, um den Zutritt von nur jeweils einer Seite für das Funktionspersonal zu gewährleisten. Durch diesen Umstand entstand die sternförmige Bauweise des Gebäudeent¬wurfes, welche eine klare und übersichtliche Struktur bringt, sowie eine zentrale Er¬schließung und Versorgung ermöglicht und darüber hinaus die Umsetzung der bestehenden Zugangsregelungen sicherstellt.
Das Gebäude selbst besteht aus drei oberirdischen Hauptgeschoßen sowie einem darüber liegenden separaten Haustechnikgeschoß. Weiters gibt es zwei unterirdische Geschoße, welche die Ausgabe- und Annahmebereiche, Lagerbereiche und weitere Haustechnikzonen beinhalten.
Kosten | 31 Mio. € |
Bruttogeschossfläche | 9240 m² |
Baubeginn | 3. Quartal 2010 |
Fertigstellung | 2. Quartal 2013 |
Aufnahme des Routinebetriebes | 4. Quartal 2013 |
Rohbau-Eckdaten:
Baugrubenaushub | 26.500 m³ |
Verarbeiteter Beton | 10.000 m³ |
Stahl zur Bewehrung | 800 Tonnen |