Ehrenamtlich und mit Herz und Hirn dem beruflichen "Handicap" begegnen
Graz, am 30. September 2011 -
Wohl kein anderes öffentliches Großunternehmen in Österreich konnte in den letzten zehn Jahren so viele Behindertenimpulse auf Unter-nehmensebene setzen wie die KAGes. Einen wesentlichen Anteil an dieser Innovationskraft hat der vor zehn Jahren gegründete Betriebs-behindertenausschuss (BBA), dessen Ausschussmitglieder sich laufend engagieren und ehrenamtlich mit Verbesserungen und neuen Lösungen in der Behindertenbeschäftigung auseinandersetzen.
Beim gestrigen Festakt im Grazer Landhaus würdigte Gesundheitslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder die großartige Arbeit des BBA, der für Österreichs Unternehmen beispielgebend ist. Seit zehn Jahren setzt die Zentral-Behindertenvertrauensperson Ursula Stauder eine vielversprechende Idee mit Beharrlichkeit um: Die Errichtung einer Plattform, bei der sich die Mitglieder außerhalb ihrer Dienstzeit im wechselseitigen Dialog um Behindertenanliegen annehmen und Verbesserungen erarbeiten. Derzeit treffen sich 26 BBA-Mitglieder monatlich nach Dienstschluss und kämpfen geeint um verbesserte behindertengerechte Arbeitsbedingungen, wie beispielsweise eine höhere Bewusstseinsbildung und Akzeptanz im Unternehmen.
Der BBA kann auf eine sehr erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Die Verleihung des „Anton-Benya-Preises" 2006 oder der Finaleinzug beim „Liese-Prokop-Preis" 2008 belegen die bundesweite Anerkennung für das zukunftsorientierte und soziale Engagement dieser Plattform. Und auch die KAGes profitiert davon und gilt österreichweit als Vorzeigeunternehmen in der Beschäftigung und erfolgreichen Integration behinderter Mitarbeiter(innen). Mit rund 1.800 behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird der gesetzliche Normwert zur Beschäftigungspflicht um rund 500 übererfüllt.
• Die KAGes ist beispielgebend für eine wirksame und nachhaltige Behindertenintegration: 60 Behindertenvertrauenspersonen und zwei Zentral-Behindertenvertrauenspersonen betreuen die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter KAGes-weit in sozialen, gesundheitlichen, kulturellen und persönlichen Angelegenheiten.
• Mit dem Pilotprojekt "Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung für behinderte Menschen" konnte ein bundesweit vielbeachtetes Projekt gestartet und erfolgreich umgesetzt werden. 25 arbeitslose behinderte Menschen haben über einen Zeitraum von zwei Jahren Arbeit gefunden. Zehn davon wurden anschließend von der KAGes übernommen.
• Einen wesentlichen Beitrag zur Integration behinderter Mitarbeiterinnen leistete das einjährige Frauenprojekt SITAF (Steirisches IT-Ausbildungsprojekt für Frauen), in dem 20 Mitarbeiterinnen mit Handicap - in Vorbereitung auf ihre neuen beruflichen Aufgaben - umgeschult werden konnten.
• Mit dem österreichweiten KAGes-Pilotprojekt „TZ ab 55" konnte für ältere behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch die Altersteilzeit-Ersatzregelung der Arbeitsdruck reduziert werden. 2011 wird dieses mittlerweile bewährte Projekt mit weiteren zehn behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fortgesetzt.
• Wertvolle Unterstützung im persönlichen Umgang bietet das Projekt ISUV (Informations-Schulung für unsere Vorgesetzten). 85 Vorgesetzte wurden für Besonderheiten im Umgang mit behinderten Mitarbeitern sensibilisiert.
• Im Rahmen des EU-Projektes Leonardo da Vinci „eqm pd" (European Quality Management for persons with disabilities) führte das KAGes-Behinderten-Knowhow zu neuen Erkenntnissen, die in das neue Ausbildungscurriculum für Fachkräfte in der Behindertenhilfe eingearbeitet wurden.