Gleichenfeier zum Neubau Versorgungszentrum im LKH - Univ.Klinikum Graz am 15. Juli 2013
Graz, den 15. Juli 2013:
Gleichenfeier: Versorgungszentrum am LKH-Univ.Klinikum Graz Zukunftsorientierte Spitalslogistik
Die Errichtung des Versorgungszentrums ist gut auf Kurs: Nach 19 Monaten unfallfreier Bauzeit, dem Abtransport von 10.500 LKW-Fuhren Aushubmaterial sowie der Verarbeitung von 2.500 LKW-Fuhren Beton wurde der Rohbau trotz widriger Wetterverhältnisse termingerecht fertiggestellt. Das logistische Zentrum wird künftig die Anstaltsapotheke, die Zentralsterilisation, die Küche, den Speisesaal und die zentrale Warenwirtschaft sowie Parkplätze unter einem Dach zusammenführen.
100 Jahre nach seiner Vollinbetriebnahme zählt das LKH-Univ. Klinikum nach dem realisierten Modernisierungsprogramm in den letzten Jahren zu Europas Topadressen in der Spitalsversorgung. Imposant sind aber auch die wirtschaftlichen und logistischen Dimensionen des Klinikums. Immerhin entspricht das Versorgungsvolumen der Kliniken einer Kleinstadt mit rund 5.000 EinwohnerInnen und erfordert eine hochkomplexe Spitalslogistik. Beispielsweise werden pro Tag rund 1.000 PatientInnenfahrten unter höchsten Sicherstandards durchgeführt. Im knapp zwei Kilometer langen Tunnelsystem werden täglich in rund 1.400 Fahrten u. a. 17 Tonnen Wäsche transportiert. Jeden Tag kocht die Spitalsküche 3.800 Mittagessen, die zielgenau den Weg zu den PatientInnen finden. Neun Tonnen Müll müssen entsprechend strengen Auflagen sachgerecht entsorgt werden.
Nach dem bereits fertig gestellten Tunnelsystem und dem Anlieferungsbahnhof entsteht nun mit dem Versorgungszentrum das „Herzstück" des gesamten Logistikkreislaufes.
Das Bauprojekt im Detail
Im achtgeschossigen Gebäude befinden sich zentrale Versorgungsbereiche wie die Küche, die Anstaltsapotheke oder die Zentralsterilisation. Unter dem Gebäude wird auf drei Geschossen eine Tiefgarage erbaut. Das Projekt mit einer Bruttogeschossfläche von 15.745 m² wird in den folgenden dreieinhalb Jahren mit einem Gesamtkostenaufwand von 71,19 Millionen Euro errichtet. Angesichts der bekannt hohen regionalen Wertschöpfung von KAGes-Bauten verbindet sich mit diesem Bauprojekt auch ein kräftiger Impuls für die steirische Bauwirtschaft.
Versorgungszentrum
Das Versorgungszentrum beinhaltet auf vier Geschossen und einer Bruttogeschossfläche von 15.745 m² folgende Funktionseinheiten, die über sieben Transportlifte verbunden sind:
• Zentrallager:
Im ersten und zweiten Untergeschoß ist das zentrale Wirtschafts-lager vorgesehen. Ein Palettenlager reicht über beide Geschosse, das Kleinteilelager ist im zweiten Untergeschoß situiert.
• Apotheke:
Im Erdgeschoß liegt die Zentralapotheke, die strengsten hygienischen Vorgaben entspricht. Die der Apotheke zugeordneten Lagerflächen sind im ersten Untergeschoß und im Zentrallager eingeplant.
• Küche:
Im ersten Obergeschoß sind die Produktions- und Verteilerküche sowie die Geschirrspüle zur Versorgung der PatientInnen und MitarbeiterInnen des LKH-Universitätsklinikum Graz sowie externer Abnehmer mit einer Gesamtkapazität von 4.700 Mittagessen geplant. Als Produktions-verfahren kommt Cook & Chill zur Anwendung. Das Lebensmittellager ist im zweiten Untergeschoß untergebracht.
• Speisesaal:
Im Erdgeschoß wird der MitarbeiterInnenspeisesaal für die MitarbeiterInnen des LKH-Universitätsklinikums Graz untergebracht.
• Bekleidungsausgabe:
Ebenfalls im Erdgeschoß liegt die zentrale Stelle zur Ausgabe, Anpassung und Kennzeichnung der Personalbekleidung.
• Poststelle:
Im Erdgeschoß ist die interne Poststelle zur Anlieferung und Verteilung der öffentlichen Post sowie zur Sammlung und Weiterleitung der ausgehenden Post situiert.
• Besprechungsräume:
Das erste Obergeschoß bietet Platz für Sonderveranstaltungen und Besprechungen.
• Medizintechnische Koordinationsstelle:
Im zweiten Untergeschoß ist die Medizintechnische Koordinationsstelle, angebunden an den Anlieferbahnhof und den Logistiktunnel, situiert. Hier werden alle ein- und ausgehenden medizintechnischen Geräte erfasst, geprüft und freigegeben.
• Betriebsratsbereich:
Im ersten Obergeschoß sind die Räume für den Betriebsrat und die Behindertenvertrauensperson mit Besprechungsbereich in Kombination mit den Besprechungsräumlichkeiten geplant.
Tiefgarage
In der Tiefgarage befinden sich auf den drei untersten Geschoßebenen auf 13.669 m² insgesamt 414 Stellplätze, von denen zwei Drittel für BesucherInnen und ein Drittel für MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen.
Zentralsterilisation Gesamthaus
Enorme wirtschaftliche und qualitative Synergien können mit der Zusammenführung der elf Aufbereitungseinheiten in die zentrale Zentralsterilisation erzielt werden. Die Zentralsterilisation befindet sich im zweiten Obergeschoß und entspricht dank der peniblen logistischen Trennung zwischen Rein- und Unreinbereiche höchsten hygienischen und funktionellen Ansprüchen.
Energiezentrale
Die Trafo- und Notstromzentrale liegen im ersten und im zweiten Untergeschoß. Zur Aufstellung gelangen fünf Trafos mit je 1.600 kVA und drei Notstromaggregate mit je 1.600 kVA Leistung, wobei ein Trafo und ein Notstromaggregat als Reserve zur Ausfallsicherheit vorgesehen sind.
Zahlen und Fakten
Kosten (Preisbasis 02/2010, Genauigkeit +/- 15 Prozent):.......71,19 Mio. Euro
Projektstart:............................................................................... Jänner 2009
Baubeginn:.............................................................................Dezember 2011
Rohbau fertig:...................................................................................Juli 2013
Fertigstellung Tiefgarage und Energiezentrale.....................................Mai 2014
Fertigstellung Versorgungszentrum u. Zentralsterilisation:...................Mai 2015
Baustatistik:
Baugrubentiefe:...........................................................................17 m - 25 m
Aushub:................................................115.000 m³ d.s. 10.500 LKW-Fuhren
Beton:...................................................... 20.000 m³ d.s. 2.500 LKW-Fuhren
Arbeitsstunden Baufirma:......................................................112.000 Stunden