Presseinformation: KAGes setzt weitere Schritte zur Verbesserung der Behandlungsqualität: Fachkompetenz, Qualitätssicherung, Kommunikation
Graz, am 13. Dezember 2013-
Weiter steigen wird 2014 die Patientensicherheit in den LKH und dem Universitätsklinikum Graz:
1) Externe Fachleute werden in Zusammenarbeit mit den KAGes-Experten für Risiko- und Qualitätsmanagement die Schnittstellen fächerübergreifender medizinischer Tätigkeitsbereiche unter die Lupe nehmen und allfällige weitere Verbesserungspotentiale identifizieren.
2) In so genannten „Peer - Reviewverfahren" werden die routinemäßig zu erfassenden Daten anhand der vorgegebenen Qualitätsindikatoren und Grenzwerte - auch nach internationalen Standards - verglichen. Bei Auffälligkeiten werden die betroffenen Fälle von externen Medizinern untersucht und gemeinsam mit den behandelnden Ärzten Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet
3) Im Dokumentationssystem „openMEDOCS" des größten steirischen Gesundheitsunternehmens wird die Sichtbarkeit von Warnhinweisen (z.B. auf Medikamentenunverträglichkeiten bei Patienten) noch weiter in den Vordergrund gerückt
KAGes - Vorstandsvorsitzender Karlheinz Tscheliessnigg dazu: „Qualitäts- und Risikomanagement sind seit langem integrierter Bestandteil jedes Krankenhauses inklusive laufender Verbesserung. Allerdings kann selbst das beste System die Mediziner und Pflegepersonen nicht von ihrer Eigenverantwortung entbinden. Jene Fälle in Graz, welche in diesem Herbst medial thematisiert wurden, haben gezeigt, dass drei Faktoren entscheidend sind, um bei 1,3 Millionen Patienten und dem Vielfachen der verbundenen Behandlungsgtätigkeiten das optimale Ergebnis zu erzielen. Das ist zum Ersten die Kompetenz unseres Fachpersonals. Diese wird unterstützt durch systemische Vorgaben wie Behandlungsleitlinien und Checklisten, welche es dem Arzt und der Diplomschwester ermöglichen, das eigene Handeln zu planen und zu überprüfen. Der dritte Faktor ist die qualifizierte Kommunikation mit dem Patienten und seinen Angehörigen."
In diesem Sinn sieht Tscheliessnigg auch die vielen bereits vorliegenden Richtlinien und Qualitätsstandards als klare Unterstützung für Ärzte und Pflegepersonal. Dies sind z.B:
OP - Checklisten mit „Team - Time - Out" zur letztmaligen Überprüfung aller relevanten Faktoren vor dem Beginn einer Operation. Die Richtlinien zum korrekten Umgang bei Medikamentengabe beinhalten z.B. das Vier-Augenprinzip bei der Medikamentenvorbereitung und Prüfschritte zur Vermeidung von Verwechslungen inklusive weiterführender Richtlinien zur Verabreichung risikobehafteter Medikamente. Besondere Hoffnungen setzt man in der KAGes auch auf die flächendeckende Einführung eines Meldesystems für Beinahefehler (Critical Incident Reporting System), das Beinahe - Fehler analysiert und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen definiert.