Offizielle Vorstellung des neuen Leiters der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am LKH Stolzalpe Prim. Dr. Anton Gutmann
Stolzalpe, am 8. Juli 2015 -
„Schmerzarmer Spitalsaufenthalt"
Mit 1. Juli 2015 gab es an der Abteilung für Anästhesiologie und Intensiv-medizin am LKH Stolzalpe einen Führungswechsel. Mit Prim. Dr. Anton Gutmann tritt ein überaus bewährter und anerkannter Intensivmediziner die Nachfolge von Frau Primaria Dr. Barbara Maafe-Rudpichi an, die in ihren wohlverdienten Ruhestand getreten ist.
Statement von Prim. Dr. Anton Gutmann
Die Kernkompetenz des LKH Stolzalpe, Menschen mit Bewegungseinschränkungen mit konservativen und chirurgischen Therapien zu remobilisieren, begründet den exzellenten Ruf dieses Hauses im steirischen und österreichischen Gesundheitswesen.
Alle Mitarbeiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin haben in hervorragender Weise die Ziele des Hauses unterstützt und mitentwickelt. Meine Vorgängerin, Frau Primaria Dr. Maafe Rudpichi hat dies mit dem Herzen eines Menschen umgesetzt, dem das Wohl des Hauses ein persönliches Anliegen ist. Diesen Weg möchte ich fortsetzen.
Durch den Neubau eines modernen Operationszentrums mit Top-Anästhesiearbeitsplätzen und Intensivstation hat das Haus für seine PatientInnen und MitarbeiterInnen zusätzlich an Attraktivität gewonnen.
Die anästhesiologische Betreuung im gesamten Altersspektrum vom Säugling bis ins hohe Lebensalter ist eine besonders schöne Herausforderung. Die Erfahrungen aus meiner bisherigen Tätigkeit kann ich einbringen, um die Qualität der Versorgung von Kindern weiter zu entwickeln. Die Sicherheit von Kindernarkosen erfordert aufgrund des besonderen Risikoprofils die doppelte Sorgfalt. Kinder altersgerecht durch die Operation zu begleiten ist eine große Verantwortung und heißt, ihre Ängste und die ihrer Eltern richtig zu verstehen und ihr Lachen zu ermöglichen. Eine bestmögliche Schmerzvermeidung und rascheste Rückkehr in ihre Familien werden mir ein großes Anliegen sein.
Auch für erwachsene und alte PatientInnen, besonders mit bestehenden Begleiterkrankungen, ist zur Vermeidung von Komplikationen eine rasche Rückkehr in das Alltagsleben von entscheidender Bedeutung. Schonende Narkoseverfahren auf universitärem Niveau, wo immer möglich Einsatz von örtlicher Betäubung sowohl für die Operation als auch für die anschließende Schmerztherapie sollen die Verbesserung der Bewegung durch die Operation unmittelbar erlebbar machen. Die anästhesiologische Betreuung endet nicht mit der Operation, sondern setzt sich postoperativ fort mit spezieller Schmerztherapie und Visiten, bei der mögliche Probleme der PatientInnen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Um den besonderen Bedürfnisse des breiten Patientenspektrums gerecht zu werden, ist mir die bewährte Zusammenarbeit mit der Abteilung für Innere Medizin des Krankenhauses Judenburg-Knittelfeld und der Abteilung für Kinder-und Jugendheilkunde Leoben ein wichtiges Anliegen.
Effiziente Strukturen für die Operations- und Narkosevorbereitung unter Einbeziehung des Haus- und niedergelassenen Facharztes, proaktive Information und ein intelligentes Bestellsystem können unseren PatientInnen belastende Wege und ärgerliche Wartezeiten ersparen.
Ich bin ein deklarierter Anhänger von Teamarbeit. Der stärkste Motor für gute Leistung ist ehrlicher Respekt im Umgang mit den MitarbeiterInnen innerhalb des Anästhesieteams und mit allen anderen Berufsgruppen. Sauberkeit, technische Perfektion, administrativer Ablauf, Pflege, ärztliche Betreuung und Therapieangebot, werden vom Patienten zu Recht als eine Einheit erlebt. Das Leitbild der KAGes, „Menschen helfen Menschen", ist eine Aufgabe auf Augenhöhe. Das Wohl der PatientInnen und das der MitarbeiterInnen sind gleich wichtig und verstärken sich gegenseitig.
Bereits 2009 wurde das LKH Stolzalpe für seine erfolgreichen Qualitätsbemühungen als erstes Österreichisches Krankenhaus mit dem Prädikat „Recognised for Excellence" von Quality Austria ausgezeichnet. Die Jury würdigte unter anderem: „Das LKH Stolzalpe hat eine sehr ausgeprägte offene Art mit Patienten, Mitarbeitern, Kunden und Partnern umzugehen. Diese Kultur, diese Offenheit sind Erfolgsfaktoren für das LKH. Insgesamt zeigt sich das Bild einer Organisation, die sich stark mitarbeiterorientiert bemüht, den Weg der Verbesserung visionsgetrieben voranzuschreiten."
Diese Qualität habe ich in all meinen bisherigen Kontakten mit dem LKH Stolzalpe als gelebte Grundeinstellung gespürt und daher freue ich mich aufrichtig, ein Teil dieses Teams zu werden.
Zahlen und Daten
(Abteilung für Anästhesiologie u. Intensivmedizin 2014)
Gesamtnarkosen/Jahr :..................................ca. 3.000
Kindernarkosen:..................................................170
Intensiv/Überwachungsbetten:...................................4
Anästhesieambulanz und
postoperative Leistungen
(spezielle Schmerztherapie):................................4.502
Orthopädie-Betten:................................................92
Stationäre Aufnahmen:.......................................6.909
Dienstposten
Anästhesie-Ärzte:.................................................9,5
Anästhesie/Intensiv-Pflege:.................................17,75
Lebenslauf
Geboren 18.05.1956 in St. Peter am Ottersbach
Familienstand: Partnerschaft
Schul-und Berufsausbildung:
• Pflichtschule in St. Peter am Ottersbach
• 1975 Matura am Humanistischen Aufbaugymnasium Horn, NÖ
• 1976 Studium Theologie, Psychologie und Italienisch in Salzburg
Mehrjährig Teilzeit- Beschäftigung als Erzieher in Graz und Ferialjob im Pflege-und Physiotherapiehilfsdienst in Forte dei Marmi, Italien
• 1986 Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde an der KFU Graz
• 1987-90 Turnusarztausbildung in den Krankenhäusern DOKH Friesach, LKH - Universitätsklinikum Graz und LKH Bruck/Mur
• 1990-94 Facharztausbildung Anästhesiologie und Intensivmedizin LKH Bruck/Mur und LKH - Universitätsklinikum Graz
• Seit 1994 Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin am LKH - Universitätsklinikum Graz
• 1994 fachliche Fortbildung (post graduate) allgemeine und spezielle Kinderanästhesie
Zusatzausbildungen:
1996 Diplom der Österreichischen Ärztekammer für Neuraltherapie
2000 Diplom zum Klinischen Prüfarzt der Ärztekammer für Wien
2002 Practical Statistics for Medical Research
2003 Universitätslehrgang für Medizinische Führungskräfte
2011 Japanische Akupunktur und Meridiantherapie (Schmerztherapie)
2011 Prinzipien der Funktionellen Behandlung mit Kinesiotapes (Schmerztherapie)
Berufserfahrung:
Seit 1994 im Team der Kinderanästhesie der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz.
1999 Bestellung zum bereichsleitenden Oberarzt für Kinderanästhesie
Projekte, Organisatorische Tätigkeiten und Kooperationen
• Errichtung eines Anästhesiearbeitsplatzes für das Kinder- MRT
• Entwicklung und Umsetzung „Standards für Kinderanästhesie" für Auszubildende und Fachärzte
• Einführung einer strukturierten Schmerzbehandlung für die patientenkontrollierte intravenöse und regionale Schmerztherapie
• Erstellung eines strukturierten Schmerzprotokolls
• Projekt „gemeinsame strukturierte Anamneseerhebung" der Kliniken für Anästhesie und Kinderchirurgie zur Vermeidung von Mehrfacherhebungen
• Implementierung einer Präoperativen Anästhesieambulanz für die Universitätskliniken für Kinder-und Jugendchirurgie sowie Kinder- und Jugendheilkunde
• Optimierung und Standardisierung der Anästhesiearbeitsplätze für Kinder
• Entwicklung und Umsetzung eines anästhesiologischen Konzeptes für die neu errichtete Tages- und Wochenklinik
• Mitgestaltung der neuen Einheit „Schockraum/CT/Notfall-OP" an der Kinderchirurgie
• Anästhesiologisch intensivmedizinische Umsetzung „Fast Track"- Chirurgie" gemeinsam mit Chirurgen, Pflegefachkräften und DiätassistentInnen
• Laufende Zusammenarbeit mit der Industrie zur Verbesserung von Narkosesystemen für Kinder
• „Qualifizierte Schmerztherapie"- Certcom-Zertifizierung als erste Kinderabteilung im deutschen Sprachraum (interdisziplinäres Projektmanagement)
• Certcom-Rezertifizierung „Qualifizierte Schmerztherapie"
• Mitarbeit und Umsetzung des Risikomanagement-Projektes „Team Time Out"
• Implementierung eines Patientendatenmanagementsystems für die Kinderanästhesiologischen Arbeitsplätze
• Teilnahme und Vorträge an zahlreichen Seminaren und internationalen Kongressen
• Autor zahlreicher Buchbeiträge und Publikationen
• Durchführung von Studien im Zusammenhang mit dem Einsatz von Propofol
Mitgliedschaften:
• Österreichische Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (aktive Mitarbeit in der ARGE Kinderanästhesie)
• European Society for Anesthesiology
• European Society for Pediatric Anesthesiology