Eröffnungsfeier Neubau Versorgungszentrum LKH-Univ. Klinikum Graz
Graz, am 8. September 2015 -
Versorgungszentrum und Tiefgarage am Grazer Klinikum eröffnet
Neuer „Wirtschaftsturbo" für das Klinikum
Unverzichtbar für den reibungslosen Betrieb im Spital ist ein funktionierendes wirtschaftliches und logistisches "Backup". Im Grazer Klinikum muss rund um die Uhr eine "Kleinstadt mit etwa 5.000 Einwohnern" mit hoher Sicherheit und Präzision versorgt werden. Im neuen Versorgungszentrum wurden wichtige wirtschaftliche Einheiten wie die Apotheke, Küche, Zentralsterilisation und die zentrale Warenbewirtschaftung unter einem Dach zusammengeführt. In Verbindung mit dem bereits bestehenden Tunnelsystem und dem 2009 eröffneten Anlieferbahnhof besitzt das Grazer Klinikum eine neue topmoderne Spitalslogistik, die ideale organisatorische und logistische Rahmenbe-dingungen für einen modernen und zukunftsorientierten wirtschaftlichen Betrieb des LKH-Univ.-Klinikums Graz schafft.
Das LKH-Univ.-Klinikum Graz bietet den südostösterreichischen Patienten Hochleistungsmedizin auf internationalem Topniveau. Zugleich ist das Großspital auch der größte steirische Beherbergungsbetrieb inmitten eines hochfrequentierten Geländes mit imposanten wirtschaftlichen und logistischen Dimensionen. Beispielsweise werden pro Tag rund 1.000 Patientenfahrten unter höchsten Sicherstandards durchgeführt. Im knapp zwei Kilometer langen Tunnelsystem werden täglich in rund 1.400 Fahrten u. a. 17 Tonnen Wäsche transportiert. Jeden Tag kocht die Spitalsküche 3.800 Mittagessen, die zielgenau und zeitgerecht den Weg zu den Patienten finden. Neun Tonnen Müll müssen entsprechend den strengen Auflagen sachgerecht entsorgt werden.
Das Versorgungszentrum im Detail
Alle für den Betrieb eines Krankenhauses erforderlichen Versorgungsfunktionen sind jetzt in einem Gebäude zentriert und über das Logistiktunnelsystem mit allen Kliniken und Endverbrauchern verbunden. In einer Bauzeit von vier Jahren und Gesamtkosten von 81,3 Millionen Euro wurde das Bauprojekt zeitlich wie von den Kosten planmäßig realisiert.
Erfreulich ist die hohe regionale Wertschöpfung des Bauprojektes, die wie bei allen anderen KAGes-Bauten ebenfalls, einen kräftigen Impuls für die steirische Bauwirtschaft bedeutete. Von den angeführten Gesamtkosten in der Höhe von 81 Millionen verblieben knapp 45 Prozent im Bezirk Graz. Weitere 20 Prozent der Auftragssumme ging an steirische Firmen. Bei lediglich 1,5 Prozent der Aufträge konnten sich ausländische Firmen bei den (EU-weiten) Ausschreibungen durchsetzen.
Versorgungszentrum
Das Versorgungszentrum beinhaltet auf vier Geschossen und einer Bruttogeschossfläche von 16.882 m² folgende Funktionseinheiten, die mit Hilfe von sieben Transportlifte verbunden sind:
• Zentrallager:
Im ersten und zweiten Untergeschoß ist das zentrale Wirtschaftslager vorgesehen. Ein Palettenlager reicht über beide Geschosse, das Kleinteilelager ist im zweiten Untergeschoß situiert.
• Apotheke (wird Ende des Jahres bezogen):
Im Erdgeschoß liegt die Zentralapotheke, die den strengen hygienischen Vorgaben nach den Grundsätzen von Good Manufacturing Practice entspricht. Die der Apotheke zugeordneten Lagerflächen sind im ersten Untergeschoß und im Zentrallager untergebracht. Die Apotheke versorgt neben dem Klinikum auch weitere 16 Landesspitäler. 2.700 Medikamente sind permanent lagernd. Jährlich gibt es rund 88.000 Auslieferungen. Knapp 100.000 Human- und Laborpräparate werden in der Apotheke produziert.
• Küche:
Im ersten Obergeschoß liegen die Produktions- und Verteilerküche sowie die Geschirrspüle mit einer Gesamtkapazität von 4.700 Mittagessen. Die Speisenzubereitung erfolgt nach modernsten Erkenntnissen von Großküchen nach dem Cook & Chill-Verfahren (Kochen und Kühlen). Die Vorteile liegen in der hohen Erhaltung der Nährstoffe und der Qualität der Speisen. Rund 40 Prozent der eingesetzten Lebensmittel kommen aus der heimischen Landwirtschaft. Bereits 10 Prozent sind biologisch produzierte Lebensmittel. Der jährliche Lebensmittelbedarf ist beträchtlich: 347.000 Eier, 240.000 kg Obst, 85.000 kg Salat, 110.000 kg Gemüse, 23.000 kg Fisch etc.
• Speisesaal:
Im Erdgeschoß befindet sich der Speisesaal für die MitarbeiterInnen des LKH-Universitätsklinikums mit einer Gesamtkapazität von 420 Sitzplätzen. Das neue umgesetzte Speisesaalkonzept ermöglicht auch in Stoßzeiten die rasche Ausspeisung in angenehmer, heller Atmosphäre.
• Bekleidungsausgabe:
Ebenfalls im Erdgeschoß liegt die zentrale Stelle zur Ausgabe, Anpassung und Kennzeichnung der Personalbekleidung.
• Poststelle:
Im Erdgeschoß ist die interne Poststelle zur Anlieferung und Verteilung der öffentlichen Post sowie zur Sammlung und Weiterleitung der ausgehenden Post situiert.
• Besprechungsräume:
Das erste Obergeschoß bietet Platz für Sonderveranstaltungen und Besprechungen.
• Technisches Prüfzentrum:
Im zweiten Untergeschoß ist das technische Prüfzentrum, angebunden an den Anlieferbahnhof und den Logistiktunnel, situiert. Hier werden alle ein- und ausgehenden medizintechnischen Geräte erfasst, geprüft und freigegeben.
• Bereich für die Personalvertretung:
Im ersten Obergeschoß angeordnet sind die Räumlichkeiten für Personalvertretungen (Betriebsrat, Behindertenvertretung) und der gemeinsame Besprechungs- und Veranstaltungsbereich.
Tiefgarage
In der Tiefgarage befinden sich auf den drei untersten Geschoßebenen auf 13.669 m² insgesamt 414 Stellplätze, von denen zwei Drittel für Patienten/BesucherInnen und ein Drittel für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Mit diesem gestiegenen Parkangebot verbessert sich die Verkehrssituation rund ums Klinikumgelände und entlastet das Klinikkerngelände deutlich.
Zentralsterilisation Gesamthaus
Enorme wirtschaftliche und qualitative Synergien konnten mit der Zusammenführung der elf Aufbereitungseinheiten in die gemeinsam geführte Zentralsterilisation erzielt werden. Die Zentralsterilisation befindet sich im zweiten Obergeschoß und entspricht dank der peniblen logistischen Trennung höchsten hygienischen und funktionellen Ansprüchen. Die Kapazität liegt bei 120.000 Sterilgut-Einheiten pro Jahr.
Energiezentrale
Die Trafo- und Notstromzentrale liegen im ersten und im zweiten Untergeschoß. Zur Aufstellung gelangen fünf Trafos mit je 1.600 kVA und drei Notstromaggregate mit je 1.600 kVA Leistung, wobei ein Trafo und ein Notstromaggregat als Reserve zur Ausfallsicherheit vorgesehen sind.
Zahlen und Fakten
Kosten :..........................................................................81,31 Mio. Euro
Termine:
Baubeginn:......................................................................Dezember 2011
Rohbau fertig:..................................................................August 2013
Fertigstellung Tiefgarage und Energiezentrale........................Mai 2014
Fertigstellung Versorgungszentrum u. Zentralsterilisatio...........Mai 2015
Übergabe Apotheke:..........................................................November 2015
Fläche (Nutzungsfläche) Kubatur (Bruttorauminhalt)
Tiefgarage: 12.341 m² NF 45.198 m³ BRI
Versorgungszentrum: 9.243 m² NF 79.229 m³ BRI
Zentralsterilisation: 1.096 m² NF 7.307 m³ BRI















