Presseinformation "Aktiv und systematisch zu höherer Energieeffizienz"
Graz, am 14. Dezember 2015 -
Klimaschutz trifft und fordert uns alle, besonders auch Großunternehmen wie die KAGes. Das innovative Energiemanagementsystem der KAGes bekommt Dienstag von Quality Austria die Zertifizierungsurkunde nach der EN ISO 50001 verliehen. Diese belegt die konsequente und systematische Energiearbeit der steirischen Spitäler.
Am Samstag haben sich bei der UNO-Klimakonferenz 195 Staaten vertraglich zu einer umweltfreundlicheren Energiepolitik insbesondere zum sparsameren Einsatz fossiler Energieträger bekannt. Letztlich sind wir alle aufgerufen, achtsamer mit unserer Umwelt umzugehen. Auf unternehmerischer Ebene hat die KAGes in den letzten Jahren zahlreiche innovative Aktivitäten und Maßnahmen gesetzt und sich zu einem ökologischen Benchmarker im Spitalsbereich entwickelt.
Die KAGes setzte sich 2010 im Klimaschutzprogramm mit der Senkung ihrer Treibhaus-Emissionen, ihres Energieverbrauches sowie der Erhöhung des Anteils an erneuerbarer Energie ehrgeizige Klimaschutzziele. Das KAGes-Klimaschutzprogramm trägt mittlerweile beachtliche Früchte.
• In der KAGes konnte der Gesamtenergieeinsatz (Strom, Wärme,...) seit 2008 um 9 Prozent reduziert werden (von 263 Mio. kWh auf 235 Mio kWh im Jahr 2014). Die eingesparte Energiemenge entspricht dem Jahresenergieverbrauch von 1.000 Einfamilienhäusern. Der fossile Anteil am Gesamtenergieverbrauch soll den Zielwert 2020 145 Millionen Kilowattstunden pro Jahr nicht überschreiten. Derzeit liegt dieser bereits bei 116 Mio. kWh/a und damit deutlich darunter.
• Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Nettogeschossfläche wurde in diesem Zeitraum in Folge von Flächenerweiterungen von 311 kWh im Jahr 2008 auf 259 kWh im Jahr 2014 gesenkt. Dies bedeutet eine Effizienzverbesserung im Energieverbrauch um ein Fünftel von rund 20 Prozent.
• Das Ziel, den Anteil an erneuerbarer Energie von rund 24 Prozent bis 2020 auf 34 Prozent zu steigern, wurde bereits deutlich übererfüllt. Derzeit liegen die KAGes-Spitäler bei über 51 Prozent Anteil an erneuerbarer Energie. Die Haupteinflussfaktoren dafür sind die Einkaufsstrategie der KAGes von 100 Prozent Ökostrom sowie der Fernwärmeausbau und die Nutzung von Geothermie.
• Im Bereich der CO2-Emissionen lautet das Ziel, diese bis 2020 auf 46.000 Tonnen pro Jahr zu senken. Auch dieses Ziel wurde bereits deutlich übererreicht. Die CO2-Emissionen liegen derzeit bei 23.000 Tonnen. Der Sollwert 2020 konnte durch den hohen erneuerbaren Anteil damit bereits halbiert werden. Die Standorte Bad Aussee, Bad Radkersburg, Bruck, Eisenerz, Hartberg, Stolzalpe und Weiz sind annähernd „Null-Emissionsstandorte".
Mit „Nachhaltigkeit" wurde ein zusätzlicher wesentlicher Indikator eingeführt. Mit dem Modell des nachhaltigen Krankenhausbaues und der Richtlinie „Klimafreundliche Baustoffe" gibt es eine starke ökologische Ausrichtung sämtlicher KAGes-Bauten. In der KAGes wird Energiemanagement mit klaren Zielsetzungen und Richtlinien gelebt und entspricht den höchsten europäischen Qualitätsnormen. Beispielhaft finden die Richtlinien „Klimafreundliche Baustoffe" und „Kriterienkatalog Nachhaltigkeit" konsequente Anwendung bei Neubauprojekten. Künftig verfügen KAGes-Neubauten über modernste Energiesysteme wie die Grundwasser- bzw. Geothermienutzung, Free Cooling, kompakte Gebäudeform, konsequente Abwärmenutzung, hoher Wärmschutz und Luftdichtheit, effiziente Beleuchtungstechnik, thermische Speichermassen, Optimierung der transparenten Fassadenteile und passiver gebäudeseitiger Sonnenschutz.
Mit der Einführung des Energiemanagementsystems nach der EN ISO 50001 an sämtlichen 31 Standorten wurde in diesem Jahr ein weiterer Schritt in Richtung höhere Energieeffizienz gesetzt. In jedem Krankenhaus arbeiten gut geschulte Umwelt- und Klimaschutzteams unter Leitung eines Umwelt- und Klimaschutzkoordinators an der kontinuierlichen Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes. Für das Thema Energieeffizienz sind Lokale Energiebeauftragte im Team.
Anlässlich der feierlichen Zertifikatsverleihung präsentiert der international renommierte Energieexperte, Univ.Prof. Dr. Stefan Schleicher, seine Vorstellungen zur Energiebewirtschaftung von morgen: „Über Energie und die damit verbundenen Folgen für das Klima werden wir bald ganz anders denken: Statt zu fragen, woher billige Energie zu bekommen ist, werden wir uns überlegen, für welche Energiedienstleistungen noch wieviel und welche Energie bereitzustellen ist. Wir werden auch den Horizont für unsere Entscheidungen weit vergrößern: Es wird nicht ausreichen, das jetzige Energiesystem zu verändern, sondern wir werden unseren gesamten Wirtschafts- und Lebensstil einem Stress-Test unterziehen."
Für die KAGes-Vorstände Univ.Prof. Dr. Karlheinz Tscheliessnigg und Dipl. KHBW Ernst Fartek, MBA bestätigt die Zertifizierung den eingeschlagenen Weg: „Nach dem Motto „Energieeffizienz = Klimaschutz = Umweltschutz" achten wir bei unseren Entscheidungen und Handlungen besonders auf ihre ökologischen Auswirkungen. Dieses Umweltzertifikat belegt die Wirksamkeit und das Tempo unserer Umweltarbeit. Für 2016 lautet eines der Jahresziele „Investitionen in die Zukunft - Energieeffizienz". Mit diesem Impuls wollen wir unseren hohen ökologischen Standard weiter forcieren."