Deutschlandsberg-Voitsberg und Bad Radkersburg-Wagna: Weitere vier Krankenhaus-Standorte verschmelzen mit 1. Jänner zu neuen Verbünden
Graz, am 28.12.2016 -
Neu und doch bewährt: Mit Jahreswechsel 2016 steigt die Zahl der Spitalsverbünde innerhalb der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m. b. H. auf acht. Die Landeskrankenhäuser Deutschlandsberg und Voitsberg werden zum „LKH Weststeiermark", die Landeskrankenhäuser Bad Radkersburg und Wagna zum „LKH Südsteiermark" zusammengeführt. Mehr denn je erhöhen diese Verbünde die Schlagkraft der einzelnen Landeskrankenhäuser und konzentrieren Kompetenzen und Expertise, wovon vor allem Patientinnen und Patienten, aber auch Jungärztinnen und Jungärzte in der Ärzteausbildung profitieren.
Durch die aktuellen Zusammenschlüsse werden sowohl auf medizinischer als auch auf organisatorischer Ebene durch die Vernetzung und Konzentration von Qualifikationen Synergien gehoben. Eine Angebotsverbesserung für Patientinnen und Patienten ist die Folge. Durch planmäßige Rotation von Expertinnen und Experten wird die Wissensbasis in den Verbünden erweitert und darüber hinaus werden Kompetenzen, Wissen und Erfahrung breiter nutzbar gemacht. Für die Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner bedeutet ein Verbund dieser Größenordnung auch eine Verbesserung in der Qualität der Ausbildung mit einem umfangreicheren Spektrum an Fallzahlen und Fallbeispielen. Im österreichweit neu geschaffenen Sonderfach „Orthopädie und Traumatologie" hätte man ohne die Schaffung der Verbünde die gesetzlichen Vorgaben zur Begründung dieses Fachbereichs nicht erfüllen können. So ist man nun in der Lage, die benötigten Fachärztinnen und Fachärzte, die in den Regionen gebraucht werden, selbst am Verbundstandort auszubilden.
Änderungen in der chirurgischen Versorgung im Verbund LKH Weststeiermark
Durch den Rückgang von Fallzahlen an der Chirurgie der beiden Standorte Deutschlandsberg und Voitsberg in den letzten Jahren kommt es zu einer Konzentration der operativen Vollversorgung am Standort Deutschlandsberg 24 Stunden rund um die Uhr. Am Standort Voitsberg wird eine vollwertige chirurgische Ambulanz in der Zeit von 7-19 Uhr angeboten, in den Nachtstunden werden in Voitsberg keine chirurgischen Fälle angenommen und behandelt. Diese Information ist vor allem für „Selbsteinweiser" - also Patientinnen und Patienten, die nach Verletzungen auf Eigeninitiative ins Spital fahren - von Bedeutung.
Der Standort Voitsberg erfährt eine zukunftsorientierte Aufwertung durch den Neuaufbau eines Zentrums für Altersmedizin. Außerdem wird der Standort über eine vollwertige internistische Intensivstation verfügen.
Klare Zuordnung der chirurgischen Fächer am Verbund LKH Südsteiermark
Im Verbund LKH Südsteiermark gibt es in den chirurgischen Fächern eine klare Verteilung der Aufgaben. Orthopädische Patientinnen und Patienten werden sowohl regional als auch überregional am Standort Bad Radkersburg behandelt, unfallchirurgische Patientinnen und Patienten am Standort Wagna. Sämtliche allgemeinchirurgischen Fälle aus dem Einzugsgebiet des Verbundes LKH Südsteiermark werden am Standort Wagna versorgt.
Stärkung der Regionen: Wir sind viele
Durch die Gründung der Verbünde LKH Südsteiermark und LKH Weststeiermark entstehen aus regionaler Sicht zwei gestärkte medizinisch-pflegerische Zentren. Das LKH Südsteiermark zählt nunmehr insgesamt 714 Personen (Bad Radkersburg 321, Wagna 393), im Verbund LKH Weststeiermark sind rund 796 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Deutschlandsberg 470, Voitsberg 326) beschäftigt. Die beiden Verbünde stehen auch jeweils unter einer gemeinsamen Führung. Für den Verbund „LKH SÜDSTEIERMARK" sind dies Ärztlicher Direktor Primarius Dr. Othmar Grabner, Betriebsdirektorin Dipl. KH-BW Karoline Buchmann-Hirschmann, MBA MAS und Pflegedirektor DGKP Walter Lerchbacher. Für den Verbund „LKH WESTSTEIERMARK" sind dies Ärztlicher Direktor Primarius Dr. Gottfried Filzwieser, Betriebsdirektor PhDr. Franz Lienhart, MBA MAS und Pflegedirektorin Eveline Brandstätter, MSc.
Die KAGes-Vorstände, Vorstandsvorsitzender Univ. Prof. Dr. Karlheinz Tscheliessnigg und Finanz- und Technikvorstand Dipl. KHBW Ernst Fartek, MBA, blicken auf einen gelungenen Prozess auf dem Weg zur Gründung der beiden Verbünde zurück: „Unter den Aspekten der rasant fortschreitenden medizinischen und technischen Entwicklung, der ständig neu hinzukommenden Erkenntnisse in der Pflege, der demografischen Entwicklung unserer Bevölkerung und im Lichte des schlagend gewordenen Ärztearbeitszeitgesetzes, wäre alles andere, als eine Stärkung durch Bündelung von Kräften und Kompetenzen nicht verantwortbar. Es ist uns bewusst, dass diese großen Häuser nicht per Verordnung zu einem Ganzen zusammenwachsen, sondern durch das täglich gelebte Miteinander. Die große Ernsthaftigkeit und der enorme persönliche Einsatz aller Beteiligten im Laufe des Projektes stimmt uns aber mehr als zuversichtlich, dass dies mit Blick auf die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten gelingen wird. Für den enormen Einsatz ist es jetzt an der Zeit, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und allen Projektteams aufrichtige Anerkennung auszusprechen!
Acht Verbünde - 13 Landeskrankenhäuser - 23 Standorte - vier Landespflegezentren
Die KAGes hat bereits gute Erfahrungen mit dem organisatorischen Zusammenschluss von Landeskrankenhäusern und ist mit dem ersten „Spitalsverbund LKH Judenburg-Knittelfeld" seit Juli 1997 österreichweit Vorreiter. Weitere bereits bestehende Verbünde sind das LKH Hochsteiermark, das LKH Graz Süd-West, der „Krankenanstaltenverbund LKH Mürzzuschlag-Mariazell", der „Krankenanstaltenverbund Rottenmann-Bad Aussee" und der „Krankenhausverbund Feldbach-Fürstenfeld". Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m. b. H. ist der größte steirische Gesundheitsdienstleister und beschäftigt in 13 Landeskrankenhäusern an 23 Standorten und in vier Landespflegezentren über 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.






