Eröffnungsfeier Hämatologie am LKH-Univ.Klinikum Graz
Graz, am 6. Dezember 2018 -
Qualitätssprung in der hämatologischen Versorgung
Die Hochleistungsmedizin des LKH-Univ. Klinikums Graz freut sich mit der Inbetriebnahme der adaptieren Räumlichkeiten der ehemaligen Zahnklinik über eine weitere räumliche und technische Aufwertung. Nutznießer sind all jene südost-österreichischen Patientinnen und Patienten, die an einer Erkrankung des Blutes bzw. der blutbildenden Organe leiden. Mit einer Investitionssumme von rund 6,5 Millionen Euro und in einer Bauzeit von knapp 16 Monaten konnte die ehemalige Zahnklinik adaptiert und um einen Zubau erweitert werden.
Das einzigartige Jugendstilensemble des LKH-Univ. Klinikums Graz ist um ein bauliches Juwel reicher. Das in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführte Bauprojekt besticht durch die harmonische Einbindung in das Areal. Der mit neu gesetzten Bäumen begrünte Vorplatz mit künstlerisch gestalteten Sitzgelegenheiten lädt überdies zum Entspannen ein. Architektonisch und funktional durchdacht profitieren sowohl die Patientinnen und Patienten sowie das Personal von der gelungenen Adaptierung. Die neugestalteten Ambulanzen ermöglichen einen ablaufoptimierten Betrieb inmitten heller und freundlicher Raumatmosphäre. Für die hämatologischen Patientinnen und Patienten mit Behinderung ist der gesamte Ambulanzbereich barrierefrei erschlossen.
Die Grazer Hämatologie am Puls des medizinischen Fortschrittes
Durch bahnbrechende neue Forschungsergebnisse konnten auf dem Gebiet der Hämatologie in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt werden. Immer mehr hochwirksame, innovative Immuntherapeutika für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Leukämien, Lymphomen und Myelomen stehen der Grazer Klinischen Abteilung für Hämatologie zur Verfügung. Diese neuen Immunologika führen zu verbessertem Ansprechen auf die Behandlung, die bei vielen Patientinnen und Patienten ambulant durchgeführt werden kann. Damit geht eine verbesserte Lebensqualität sowie eine deutliche Verlängerung der Lebenserwartung einher. Dieser Umstand führte zu einer deutlichen Steigerung an ambulanten Patientinnen und Patienten. Mit der Übersiedlung wurde dem vermehrten Raumbedarf Rechnung getragen und die Patientinnen und Patienten können auf medizinisch-technisch höchstem Stand ambulant betreut werden.
Das Erweiterungsprojekt im Detail
Mit einem Investitionsaufwand von knapp € 6,5 Mio. und einer Bauzeit von 16 Monaten konnte das Bauprojekt sowohl von den Kosten wie auch der Bauzeit planmäßig durchgeführt werden. Erfreulich dabei ist der starke wirtschaftliche Impuls für die heimische Bauwirtschaft. Knapp 69 Prozent der Gesamtkosten verblieben im Bezirk Graz bzw. Graz Umgebung und rund 94 Prozent der Auftragssumme konnten steirische Unternehmen für sich verbuchen.
Im Erdgeschoss sind die Anmeldung mit Back-office Bereich, die Blutabnahme, fünf Untersuchungsräume, Wartebereiche und Nebenräume untergebracht. Die existierenden Sanitäreinheiten wurden patienten- und behindertengerecht adaptiert
Im 1. Obergeschoss sind der Therapiebereich mit Schwesternstützpunkt, der Medikamentenraum, Wartebereiche, ein Eingriffsraum, zwei Untersuchungsräume und ein Dienstzimmer für die KMT-Koordinatorin, ein zusätzlicher Untersuchungsraum, Nebenräume und ein Sozialraum situiert. Die bestehende Sanitäreinheit blieb örtlich erhalten und wurde um ein zusätzliches barrierefreies WC erweitert.
Im 2. Obergeschoss gibt es ein großzügiges Raumangebot für die Bereiche dezentrale Anästhesie, Hygienefachkräfte, Sozialdienst und den Ernährungsmedizinischen Dienst. Beispielsweise profitieren die 15 Mitarbeiter des Ernährungsmedizinischen Dienstes von der Vergrößerung ihrer Büroflächen und können nun noch effizienter und effektiver die bereits sehr hochwertige Ernährungssituation absichern bzw. verbessern.
Der neue Lift wurde mit Erschließungszone an das bestehende Gebäude angedockt und eine Verbindung in den bestehenden Gang hergestellt. Last but not least erfolgte eine Keller-Innensanierung, wobei die Raumstruktur der bestehenden Räume größtenteils belassen werden konnte. Das bestehende Stiegenhaus wurde brandschutztechnisch auf den letzten Stand gebracht.
Planungsbeginn..............................................................................Juni 2016
Baubeginn......................................................................................Juni 2017
Inbetriebnahme........................................................... ........November 2018
Bruttogeschossfläche......................................................................1.940 m²
Investitionskosten......................................................................Euro 6,5 Mio.
Vom Gesundheitsfonds Steiermark wurde ein Mitfinanzierungsanteil (für den strukturbedingten Anteil) in der Höhe von € 2,7 Mio. beantragt und genehmigt.
Klinische Abteilung für Hämatologie
Die Klinische Abteilung für Hämatologie verfügt über alle Vorteile einer internationalen Spitzeninstitution. Den Patientinnen und Patienten steht das modernste Spektrum an Diagnostik und innovativen Therapien (Chemo- und Immuntherapie, Stammzellentransplantationen sowie andere zelluläre Immuntherapien, innovative Gerinnungstherapien) zur Verfügung.
5.518 Patientinnen und Patienten wurden 2017 in den drei Ambulanzen (Hämatologische Ambulanz, Gerinnungsambulanz, KMT-Ambulanz) betreut. Diese kamen durchschnittlich 3,9 mal in die Ambulanz. Insgesamt wurden 2017 21.439 ambulante Leistungen erbracht.
Die Abteilung führt auch die Knochenmarkdiagnostik durch. 2017 wurden 3.318 Knochenmarkbefunde erhoben.
Deutlich gestiegen ist in den vergangenen Jahren die Anzahl der Blutstammzelltransplantationen, insbesondere mit einem Spender (allogene Stammzellentransplantation). Die Abteilung ist mit ihrem Transplantzentrum mit der European Society for Blood and Marrow Transplantation international vernetzt.
An der Klinischen Abteilung für Hämatologie gibt es eine rege Forschungsaktivität. Derzeit laufen rund 30 klinische Studien. In Kürze startet die erste zelluläre Immuntherapie-Studie für Patientinnen und Patienten mit Lymphomen.