KAGes-Pensionisten sollen entlasten
Graz, 26.11.2020 -
Angespannt bis dramatisch ist in diesen Wochen die Lage in den steirischen Landeskrankenhäusern aufgrund der Corona - Pandemie. Ausgelastete Intensivstationen plus zusätzlich hunderte COVID - Patienten auf den Normalstationen. Das bedeutet für die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegemitarbeiter der KAGes Nervenanspannung pur, wenn nicht klar ist, ob für den nächsten Intensivversorgungspflichtigen Patienten auch noch ein Intensivbett zur Verfügung steht. Und dort ebenso wie in den Isolierzimmern der Normalstationen ist Arbeiten in voller Schutzausrüstung bzw. ein bis zu zehnmal täglicher Wechsel der vollen Schutzmontur derzeit „normal". Und auch das körperliche Arbeiten mit Mund- Nasenschutz oder gar FFP - 2 - Maske ist zusätzlich fordernd.
„Das Personal auf den Intensivstationen und in den Isolierbereichen erbringt jetzt außerordentliche Leistungen, für die der Dank der Steierinnen und Steirer gebührt", halten die KAGes- Vorstände Univ. Prof. Dr. KH. Tscheliessnigg und KHBW Ernst Fartek MBA, fest. „Und manche dieser Teams tun dies beinahe durchgehend seit nunmehr neun Monaten, vor allem in jenen Spitälern, die bereits im Frühjahr COVID - Patienten zu versorgen hatten!"
Um diese Teams zu entlasten, lässt man bei der KAGes nichts unversucht: In diesen Tagen bekommen rd. 240 mittlerweile pensionierte Kolleginnen und Kollegen dieser „Corona - Helden" Post vom ehemaligen Dienstgeber. Dabei geht es um die Frage, ob sie für die Zeit der Pandemie „im für Sie passenden Ausmaß" zur Unterstützung der aktiven Kollegen wieder Dienste übernehmen wollen und können. Was sich ja auch finanziell auszahlt: In der Regel - Pension darf man unbegrenzt dazuverdienen, ohne dass das den Pensionsbezug schmälert.
Bei der KAGes ist man von der Hilfsbereitschaft der aktiven wie ehemaligen Kollegen überzeugt. Dem Aufruf an die Teilzeitbeschäftigten, nach Möglichkeit für die Dauer der Pandemie das Dienstausmaß zu erhöhen, sind bisher schon 19 Ärztinnen und Ärzte und mehr als 263 Diplompflegekräfte gefolgt, womit in den Landeskrankenhäusern ab 1. Dezember fachliche Arbeitskraft im Patientennahen Bereich bis jedenfalls Ende Februar im Ausmaß von rd. 50 Vollzeitkräften/ Monat zusätzlich zur Verfügung stehen wird.