LKH Bruck an der Mur: 11. Konferenz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser
Das Österreichische Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser (ÖNGK) wurde 1996 als eines von mittlerweile 35 nationalen / regionalen Netzwerken Gesundheitsfördernder Krankenhäuser in 35 europäischen Staaten gegründet. Es ist Teil des internationalen WHO-Netzwerks „Health Promoting Hospitals“ (HPH).
Ziel von ÖNGK war und ist es, Gesundheitsförderung als wesentlichen Aspekt der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität von Krankenanstalten und anderen Gesundheitseinrichtungen zu etablieren und weiter zu entwickeln. Dies bedeutet für:
* PatientInnen: zusätzlich zur bestmöglichen klinischen Versorgung: Umfassende Patienteninformation, Unterstützung der PatientInnen bei gesundheitsförderndem Krankheitsmanagement und Lebensstilentwicklung. Gestaltung des Krankenhauses als gesundheitsfördernder Aufenthaltsbereich. Die genannten Maßnahmen fördern nachweislich Wohlbefinden, Zufriedenheit und klinische Outcomes bei PatientInnen.
* MitarbeiterInnen: Umfassende Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz – dies fördert Arbeitszufriedenheit, körperliche und psychische Gesundheit der MitarbeiterInnen.
* Regionale Bevölkerung: Umweltmanagement, Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Versorgungsebenen im Sinne nachhaltiger und integrierter Versorgung. Beiträge zur Primärprävention und Gesundheitsförderung in der Region (z.B. Aktivitäten des Vereins „Große schützen Kleine“ am LKH Univ.Klinikum Graz).
Das ÖNGK feiert heuer sein 10jähriges Jubiläum und hat in seinen ersten 10 Jahren in Zusammenarbeit mit Partnern aus österreichischen Krankenanstalten, Vereinigungen von Gesundheitsberufen, Sozialversicherung, Gesundheitspolitik und -verwaltung zahlreiche Gesundheitsförderungsmaßnahmen in den beteiligten Krankenhäusern initiiert. Für besonders zentrale Themen werden immer wieder häuserübergreifende Projekte durchgeführt, die Benchmarking und gegenseitiges Voneinander-Lernen ermöglichen. Im Rahmen dieser Projekte wurden und werden Dokumente erarbeitet, die die Umsetzung der gewonnenen Erfahrungen auch in anderen Häusern ermöglichen:
* 2001-2002: Koproduktion durch Empowerment: Qualtätsverbesserung in der PatientInnenbetreuung und der postoperativen Gesundungsprozesse in der Chirurgie“
* 2005-2006: „Gesundheit – MitarbeiterInnen – Krankenhaus“: Entwicklung eines benchmarkingfähigen Erhebungsinstruments für die Gesundheit von KrankenhausmitarbeiterInnen und deren Determinanten im Setting Krankenhaus
* Voraussichtlich ab November 2006: „Pilotierung der fünf Standards für Gesundheitsförderung im Krankenhaus in Österreich“
Die KAGes ist im Netzwerk sehr aktiv vertreten:
Das Gastgeberhaus der heurigen Konferenz, das LKH Bruck / Mur, und das LKH Univ.Klinikum Graz waren unter den ersten Krankenhäusern, denen 1997 der Status „Partnerkrankenhaus des ÖNGK“ verliehen wurde. Heuer wird nun bereits dem dritten steirischen Haus, dem LKH Deutschlandsberg, dieser Status verliehen. Die steirischen Partnerkrankenhäuser führen zahlreiche innovative Gesundheitsförderungsmaßnahmen durch und beteiligen sich auch an häuserübergreifenden Projekten des ÖNGK:
Im ÖNGK anerkannte Projekte des LKH Bruck:
* Einführung eines QM-Systems im Krankenhaus (ISO 14001) – Fallbeispiel LKH Bruck an der Mur
* Beeinflussung des Stillverhaltens durch gezielte Beratung und Schulung
* Die Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatienten durch eine psychologische Betreuung
* Das Krankenhaus als Chance für eine Lebensstilintervention oder: Neue Wege der Vorsorgemedizin
* Vernetzte innerbetriebliche Gesundheitsförderung: "G’sund bei der Arbeit". Kooperation LKH Bruck/Mur, Norske Skog & Stadtgemeinde Bruck/Mur
* Stressbewältigungstraining für Patienten mit einer chronischen Herzerkrankung
* Basale Stimulation in der Pflege im LKH Bruck
* Optimierung der Ablauforganisation ausgewählter Bereiche im Krankenhaus
Im ÖNGK anerkannte Projekte des LKH Deutschlandsberg:
* Sturzerhebung, Auswertung und Sturzprävention im Krankenhaus
* Projekt AUEL („Aus Unerwarteten Ereignissen Lernen“)
Im ÖNGK anerkannte Projekte des LKH Univ.Klinikums Graz:
* „Erste Fahrt – Sichere Fahrt« - ein Verleihsystem für Autosicherheitssitze im KH
* Standard Operating Procedures (SOPs) zur kontinuierlichen Optimierung der Organisationsabläufe an einer Klinischen Abteilung)
* Umsetzung eines bio-psycho-sozialen Betreuungsmodells innerhalb einer universitären Abteilung für erwachsene Krebspatienten
* Spielplatzunfallstudie und Spielplatzcheck
* Integrierte Psychosomatische Medizin auf einer internistischen Akutstation
* Vital im Spital
* Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
* Koproduktion durch Empowerment
* Kommunikation im Krankenhaus
* Qualitäts- und Ressourcenoptimierung durch Standards in der Ernährungsmed.
* Umweltprojekt – EU-life II Projekt
* "Bewegungs- u. Stützapparat" am Klinikum Graz
* EBN / Evidence-based Nursing
Von den bisherigen 11 Netzwerk-Konferenzen findet heuer bereits das dritte Mal eine Konferenz in der Steiermark statt (Gastgeberhaus 1997: LKH Univ.Klinikum Graz; Gastgeberhaus 2003: LKH Stolzalpe; Gastgeberhaus 2006: LKH Bruck / Mur), und auch die Konferenz 2007 wird wieder in der Steiermark stattfinden, und zwar wieder in Graz.
Im Jahr 2006 steht das Netzwerk vor einem wichtigen nächsten Entwicklungsschritt, nämlich der Gründung eines Vereins, der in Übereinstimmung mit dem Gesundheitsqualitätsgesetz 2005 in Zukunft auch anderen Gesundheitseinrichtungen die Beteiligung ermöglicht und die Verankerung von Gesundheitsförderung als Qualitätsstrategie des Gesundheitswesens weiter stärken soll.