Spatenstichfeier Energiezentrale und Technische Betriebe Zubau
Spatenstich für die neue Energiezentrale am Grazer Univ.-Klinikum
„Klinikmotor" wird stärker und sicherer
Die zukunftsorientierte Energieversorgung des Grazer Großklinikums basiert auf einem beispielgebenden Energiekonzept, das nicht nur den gestiegenen quantitativen Anforderungen Rechnung trägt, sondern in hohem Maße auch ökonomische und ökologische Aspekte berücksichtigt. Statt den bisherigen Insellösungen bringt die energieeffiziente Großanlage eine deutlich höhere Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit.
Enorm gestiegen sind in den letzten Jahren die Anforderungen an den Strom-, Kälte- und Wärmebedarf am Grazer Großklinikum, dessen Größenordnung mittlerweile dem einer mittleren österreichischen Stadt mit rund 5.000 Einwohnern entspricht. Dieser hohe Energiebedarf macht eine Erweiterung der bestehenden Energieanlagen notwendig. Mit der Errichtung der neuen Energiezentrale wird die Energieversorgung auf moderne, nachhaltige Beine gestellt. Vor allem ein hohes Maß an Energieeffizienz und Versorgungssicherheit zu Spitzenabdeckungen sind damit verbunden.
Bereits 2002 wurde mit der Inbetriebnahme der Technischen Zentrale ein wesentlicher Schritt in der Modernisierung der betriebstechnischen Infrastruktur getan. Mit der Umstellung der Heizkessel von Dampf auf Warmwasser, mit der hydraulischen Trennung der Wärmeversorgung in vier Heizkreise, mit der neuen Kühlkonzeption (zentrale Kälteversorgung mit Wärmerückgewinnung), mit der Neuausrichtung der Stromversorgung und der neuen zentralen Leittechnik mit 30.000 Datenpunkten konnte die betriebliche Versorgungssicherheit beispielgebend gesteigert werden.
Das Bauprojekt im Detail
Die neue Energiezentrale wird, mit Anschluss an das Medientunnelsystem, nördlich, in unmittelbarer Nähe zum Kesselhaus und der Technischen Zentrale und westlich von der Anstaltskirche in den nächsten zwei Jahren mit einem prognostizierten Gesamtkostenaufwand in der Höhe von 23,15 Millionen Euro errichtet. Angesichts der hohen regionalen Wertschöpfung von KAGes-Bauten ist für die steirische Bauwirtschaft erneut ein enormer Auftragsimpuls zu erwarten.
Das Projekt umfasst mit der Errichtung der neuen Energiezentrale und dem Zubau Technischer Betrieb insgesamt zwei Detailprojekte, die idealerweise gemeinsam realisiert werden.
Neubau Energiezentrale
• Errichtung einer Kraft-Wärme-Kopplung inkl. Trafostation und Berücksichtigung einer Reservestellfläche für späteren Ausbau.
• Im Bereich der Elektrotechnik werden u.a. der Hauptverteiler, die Kabeleinbindung in die Schaltstelle, die zugehörige Schaltanlage (inkl. Schutz), die Trafos (2x 2000kVA), die Trafotüren, die Kabelböden und Metallkonstruktionen sowie die Nachstrom-Ausleitung installiert.
• Errichtung einer Absorptionskältemaschine mit 3 Megawatt Kälteleistung, zusätzliche Installation einer hocheffizienten Kombination aus einer Hochtemperatur-Wärmepumpe und einer 4 Megawatt Turbo-Kältemaschine bzw. Berücksichtigung einer Reservefläche für einen nochmaligen weiteren Ausbau der Kälteleistung. Die möglichen Ausbaustufen hinsichtlich Kälteleistung ergeben gesamt rund elf Megawatt verfügbare Kälteleistung aus der neuen Energiezentrale.
• Errichtung zentraler Wärme- und Kälteweichen inkl. einer hydraulischen Trennung mittels Wärmetauscher zur zentralen Einspeisung von Wärme- bzw. Kälteenergie in das Heiz- bzw. Kältesystem.
Im Zuge dieses Projektes wird der fehlende Ringschluss des Medientunnels zwischen der neuen Energiezentrale und dem bestehenden Kesselhaus fertiggestellt. Die bestehende Gaskesselanlage im Kesselhaus wird durch eine moderne gasbetriebene Warmwasserkesselanlage substituiert. Für die Leistungs-bemessung wird eine nahezu 100%ige Redundanz bei Ausfall der Fernwärmeversorgung angestrebt.
Zubau Technischer Betrieb
Durch die Zusammenführung dislozierter Technik-Bereiche (Werkstätten, Büroräume etc.) in das neue Gebäude werden einerseits Arbeitsabläufe optimiert und die Effizienz gesteigert, andererseits erhöhen die freigewordenen Räumlichkeiten das Raumangebot in den jeweiligen Kliniken. Als gemeinsame Erschließung mit der Energiezentrale wird der Lift so angeordnet, dass auch die Werkstätten vom Logistiktunnel erschlossen werden können.
Termine:
Spatenstich:.......................................................................................23.09.2015
Rohbau fertig:.................................................................................Oktober 2016
Gesamt fertig:.................................................................................Oktober 2017
Leistungen:
Kälteleistung (mögl. Endausbau 11 Megawatt):.................................6,3 Megawatt
Elektrischer Strom (mögl. Endausbau 4,5 Megawatt):..........................3 Megawatt
Heizleistung (mögl. Endausbau 7,1 Megawatt):.................................4,3 Megawatt
Kosten:
Energiezentrale inkl. Anlagenbau:.........................................................19,65 Mio.
Technischer Betrieb:............................................................................... 3,5 Mio.
Gesamtinvestitionssumme:..................................................................23,15 Mio.

